Sonntag, 30. Juni 2013

Maghreb 2012/2013 Teil 4

von November 2012 bis März 2013

 

 

Kapitel 4 :  Durch die Wüste  nach Dakhla und zurück



In La Marsa, dem Hafen von Laayoune, den wir nicht über die N1 sonder über eine kleine Küstenstraße anfahren, suchen wir einen Laden der Maroc Telecom auf. Seit vorgestern können wir uns nicht mehr ins Netz einloggen. Das war genau jetz einen Monat nachdem wir den Stick aktiviert hatten. Und für 3 Monate hatten wir bezahlt. Der Mitarbeiter des Büros erklärte uns, daß man für 3 Monate gar nicht buchen könne?? Wir buchen für einen weiteren Monat, diesmal nur für 100 DH (??) ( Man muß nicht alles verstehen können - zumal dies Buchung dann bis zum Ende unserer Reise funktionierte.)
Vom Hafen aus erreichen wir wieder die N1. Der Umweg über die Seitenstraße hatte uns übrigens Polizeikontrollen und damit" Fiches" erspart. Vor und hinter allen Städten in der West-Sahara wird man von Polizeiposten kontrolliert.  A l l e  Personalien, inklusiv des Mädchennamens der Urgroßmutter werden "benötigt". Wir sind gut vorbereitet, zu Hause haben wir die Formulare ausgefüllt und ausgedruckt, für jeden 15, das wird wohl reichen.
Auf der N1 kreuzen wir bald das Transportband von Bou Craa. Auf diesem wird Phosphat aus der Wüste zum Hafen  trasportiert. Das Band ist 100 km lang und wurde einst von der Fa. Krupp gebaut.

Wir folgen der Straße weiter nach Boujdour. An dem mit Straußen und Delphinen geschmückten Stadttor
 

steht unser Empfangskommitee in Gestalt von 2 Polizisten, der eine ganz eindeutig etwas angeschlagen. Nachdem wir unsere Fiche abgegeben hatten, kommt die Frage nach Whisky (non), Zigaretten (non) und nach einem Blick in unsere Pässe die Bemerkung "ah Allemagne - Hitler, bon" (laß stecken). Auch solche Polizisten gibt es hier. Sie sind jedoch die Ausnahme.
Der CP in der Stadt gefällt uns nicht. Wir kaufen Lammkoteletts, Gemüse, Brot etc. und machen uns wieder auf die Straße, die sich ganz gut befahren lässt. Bei Gegeverkehr von LKW´s ist sie jedoch recht schmal, manche Trucker weichen keinen cm von ihrer Fahrbahn ab. Die Straßenränder sind ausgefranst. Nachts möchte ich hier nicht fahren.

Die Sonne neigt sich allmählich dem Meer zu, als die im Reisehandbuch beschriebene Tankstelle auftaucht. Die sieht jedoch inzwischen weder schön noch einladend aus. Ein paar km weiter sehen wir auf einem Plateau 2 WoMo´s stehen. Dahinter liegt das Fischerdorf  N´Trifit.


Eine neue Teerstraße bringt uns hinauf, wir werden von Helmut und Elvira aus dem einen und von Jupp aus dem anderen Womo freudig begrüßt. In der Abenddämmerung halten wir noch ein kleines Schwätzchen, bevor uns der kalte Wind in die Fahrzeuge treibt.


Eiin schöner Sonnenuntergang beschließt den Tag.
 


Von unserem Übernachtungsplatz aus ist es bis Dakhla nicht mehr weit. Am Polizeiposten Fiche abgeben  und weiter geht´s.
Bei dieser Gelegenheit ein Hinweis. Auch wenn kein Auto vor einem ist und die Polizei einen anschaut, unbedingt am Stopschild anhalten und erst auf Handzeichen langsam vorfahren. Alles andere kann 900 DH kosten, mit der Begründung man habe ein Stopschild überfahren.

Wir fahren eine Senke hinunter und kommen


auf die Halbinsel, an deren Ende Dakhla liegt. Eine faszinierende Landschaft taucht vor uns auf



mit Surfpoints, Camps und freien Stellplätzen.



Der berühmte Stellplatz bei KM 25 ist nichts für uns. Aber auf dem Plateau entlang der Lagune stehen immer wieder Gruppen von WoMo´s.


Wir finden eine Stelle die uns gefällt,


aber der starke Wind vertreibt uns wieder. Wir beschließen erst einmal eine Stadtbesichtigung zu machen. Am Stadteingang, na was ?, ja, Polizei und Fiche.
Die kleine Stadtrundfahrt mit anschließendem Bummel lassen einen ersten - guten Eindruck entstehen. Das viele schauen macht Hunger, wir finden ein spanisches Lokal, wo man draußen sitzen kann und essen zur Abwechslung mal spanisch.


Auf der Rückfahrt aus der Stadt, ca. 5 km hinter dem Polizeiposten, stehen an der Steilküste zur Lagune einige WoMo´s.

 

 Die Stelle heißt Bouthalla und eine Oued-Mündung ließ eine Bucht entstehen. Dort kann man mit dem Spaten auch entsorgen. Wir richten uns ein.  


Etwas später rollen Helmut und Elvira neben uns.
Am nächsten Morgen hat der Wind deutlich nachgelassen, in Lee kann man vor dem Bus schön in der Sonne sitzen. Wir nutzen die Stunden, um ein bißchen die Wüste kennenzulernen. Was da alles wächst







ist erstaunlich.

Nach 3 Tagen fahren wir noch einmal in die Stadt einkaufen und essen in einem kleinen Fischrestaurant ganz lecker Seezunge und Fischplatte an köstlichem Salat. Wir bleiben dann in der Stadt auf dem CP Moissafir. Eine heiße Dusche ist doch an und ab was Feines. 

Wir  bunkern reichlich Wasser bevor wir uns wieder uns wieder nach Norden aufmachen.
 

Der Wind hat wieder an Stärke gewonnen. Da zieht es uns nicht auf das zugige Plateau .
Da gerade Ebbe herrscht ist von der Lagune nicht viel zu sehen. Faszinierend ist die Landschaft dennoch.



Unser heutiges Ziel ist nur 170 km entfern. Ein kleines Fischerdorf namens La Craa liegt in einer windgeschützten Bucht direkt an einem Sandstrand.


Nach einer ausführlichen Stranderkundung zieht es uns weiter Richtung Norden.
In Boujdour fahren wir auf den CP


und gehen abends in die Stadt um etwas zu essen, aber heute ist Fußballabend.
In allen Cafes, Restaurants und Teestuben läuft der Fernseher - lautstark. Wir finden eine Crêperie die uns für 10 DH zwei Portionen Crêpes mit Tee serviert.Vorzüglich.

Heute, am 20.1., steht wieder Wüstenfahrt auf dem Programm. Wir wollen bis Laayonne, nehmen
zur Vermeidung von etlichen Polizeikontrollen mit "fichegierigen" Beamten die Nebenstraße über La Marsa. Am Wrack der "Que  sera sera" vorbei


nach Foum El Oued. Dort suchen wir wieder den Stellplatz vor dem Gouverneurspalast auf.
Abends laßen wir uns eine Tajine an den Bus liefern.

Wir nehmen die neue Nebenstrecke an der Küste entlang nach Tarfaya.  Keine Kontrollstationen, dafür sandverwehte Straßen


Von dieser Straße aus sieht man auch das Wrack der "Armas", den Versuch einer Fährverbindung zu den Kanaren.




In Tarfaya, vor dem Denkmal des Autors und Piloten Antoine de Saint-Exupéry,


dem Schriftsteller des "Kleinen Prinzen" ist  dort sogar ein kleines Museum gewidmet, treffen wir verabredungsgemäß Helmut und Elvira, Winfried und Karin aus Freiberg, der Schwesterstadt von Darmstadt kommen noch dazu.
Wir verplauderen den Nachmittag am windstillen Strand
 

mit Blick auf eine alte spanische Festung im Meer


und eine an Land, auch spanisch.



Unser nächstes Ziel für soll wieder der Platz an der Schwefelquelle sein, die erste Anlaufstelle auf unserer Fahrt in den Süden.
An der letzten subventionierten Tankstelle wird der Tank nochmal bis zum Anschlag gefüllt, dann sind wir auch schon am Oued Chbeika, der Platz hat sich gut gefüllt. 


Unser vorheriges Plätzchen an der Quelle auf der Riffkante ist aber noch frei. Leider bläst diesmal der Wind so heftig, daß wir nur eine Nacht bleiben. Schade.

Von dem zuerst angepeilten CP Municipal in Guelmim hat man uns abgeraten, weil vermüllt und laut, also lassen wir ihn links liegen und fahren auf der N 1 bis Bouizakarn.
Mitten in der Stadt ist dort ein schöner Platz. Böswilligerweise hat man aber (wegen Bauarbeiten) das Hinweisschild entfernt und uns damit Rätsel aufgegeben. Nach mehrmaligem hin- und herfahren und  "déjà vu´s " für die Fußgänger finden wir das "Bab Sahara" dann doch noch. Eine Karavanserei erwartet uns


mit herrlichem Garten. Es ist windstill, die Sonne scheint, wunderbar.


Gut bewacht werden wir auch,


so bleiben wir also auch noch am 24.01. Morgens um 8°° Uhr sind es zwar nur 9° C, aber dann wird es richtig heiß. Sonnen und relaxen ist angesagt.

Leider nimmt nachts der Wind wieder Fahrt auf, sodaß wir uns am nächsten Tag zur Weiterfahrt entschließen. Da auch unser Vorrat an "geistigen Getränken" erhebliche Lücken aufweist, bietet sich Agadir mit seinem Marjane-Markt an.  20 km vor der Stadt ist in unserem Campingführer bei Sidi Bibi der Camping Takat verzeichnet, 4 km vom Meer entfernt, am Rande des Souss-Massa-Nationalparks. Der Platz ist aber noch gar nicht eröffnet und auch noch nicht fertig gestellt.Wir werden trotzdem herzlich aufgenommen. An der gärtnerischen Gestaltung sieht man, daß dieser Platz wunderschön wird.
Am nächsten Morgen steht ein "Kamel-Taxi" vor der Einfahrt, um uns einen Rundritt anzubieten.


Wir fahren aber lieber mit unserem Bus ans Meer zum gucken. Dort gibt es außer einer kleinen Fischersiedlung, Meer und Sand - gar nichts.
 


Danach folgt unser Großeinkauf in Agadir. Direkt im Anschluß beginnt unsere Fahrt durch
den Anti-, Hohen- und Mittleren Atlas.  



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