Dienstag, 2. Juli 2013

Maghreb 2012/2013 Teil 3

  vom November 2012 bis März 2013

                     



Kapitel 3 : Durch Süd-Marokko in die West-Sahara 


 2. Januar 2013

Über Agadir, mit einem Schlenker zum Marjane-Markt, der letzten Einkaufsmöglichkeit für Wein und Bier, fahren wir den Souss-Massa-National-Park an. Den Eingang bewachen Wasserschildkröten.

Am südlichen Ende des Parks liegt der CP Sidi-Wassay-Beach.


Der Strand bietet sich für Wanderungen und zum Muschelsammeln an. Also bleiben wir 2 Tage und 3 Nächte und erkunden die Gegend.
Wir finden Interresantes, 


Seltsames

Schönes



sehen Ranger hoch zu Ross für den Schutz der Natur 


 
und sitzen ganz einfach in der Sonne.





Tiznit erreichen wir am 5.1. zur Mittagszeit.  Der Stadt-Campingplatz ist vollgestopft mit weißen Elefanten-Womos. Das war uns nun doch zu viel. Auf einem touristischen Parkplatz nahe der Medina stellen wir unseren Bus ab, um einen Stadtbummel zu machen. Aber bei geschloßenen Läden in der Mittagszeit ergibt das nicht viel Sinn. Also werden wir Tiznit vielleicht ein andermal besuchen.
Wir fahren weiter nach Süden und erreichen gegen Abend den CP Aglou Plage, eine sehr gepflegte Anlage. Abends führt uns ein kleiner Spaziergang ins Dorf, um eine Kleinigkeit zu essen.
Am folgenden Tag wollen wir die Felsentore von Legzira besuchen und evtl. dort auch übernachten. Leider hat sich in dem einen Jahr, das zwischen unserem letzten Besuch liegt, allerhand verändert: Die Straße führt nicht mehr direkt am Strand vorbei, sondern oben rum, eine Piste führt hinunter, aber durch Bauarbeiten sehr holprig und außerdem steil. Die Bedenkenträgerin, das ist die Frau Eleonore Sophie, auch eine der besten Ehefrauen übrigends, entscheidet energisch, da nicht hinunter zu fahren.
Wir fahren also weiter, an Sidi Ifni vorbei  -das hatten wir ja letztes Jahr ausreichend- , über die wunderbare Bergstrecke Richtung Guelmim, biegen vor der Stadt rechts ab, um an den 60km entfernten Plage Blanche zu kommen. Eine sehr gute Asphaltstraße, für ein Ferienanlageprojekt gebaut, aus dem aber nichts wurde, fürhrt uns schnell dorthin. Aber nicht zu schnell ! Auch auf dieser einsamen Straße stopt uns erstmal eine Polizeistreife mit Radarpistole, die ein bißchen mit uns plaudern, zu schnell waren wir nicht.
 
Auf den Klippen über dem Strand mit Blick auf ein trauhaftes Panorama




 
erleben wir einen der schönsten Sonnenuntergänge (18:30 - 19:00)




 
und später einen überwältigenden Sternenhimmel.

Am nächsten Morgen gibt Eos dann wieder ihr Bestes:




 
Wir laufen die Klippen runter zum Strand durch eine Dünenlandschaft.




 
Auf der anderen Seite der Lagune hausen die Fischer, sicher nicht vom Luxus verwöhnt.




 
Der schier endlose Strand trägt zurecht seinen Namen.




 
Mit  reicher Beute von Strandgut, Muschel, bunte Steine etc., geht´s wieder hinauf zum Bus




und wieder über die schöne Straße zurück nach Guelmim.
Daß in der Stadt nur sehr unzureichend die Richtungen ausgeschildert sind, wissen wir von letztem Jahr. Also drehen wir die wohl unvermeidbare Ehrenrunde  durch die Innenstadt, bis uns ein freudlicher Polizist aus unserer Lage hilft. Hinter der Stadt fängt die Wüste an.

Die Straße ist mal mehr, mal weniger gut zu befahren, eigentlich nur das Überholen von dicken Brummis ein Problem.
Hinter Tan-Tan, der Provinzhauptstadt, liegt Tan-Tan-Plage, bzw. El Ouatia, der dazugehörige Badeort. Dort gibt es 3 Campingplätze. Die beiden direkt am Meer gefallen uns nicht so gut. Vielleicht sind wir auch nur von Plage Blanche verwöhnt. Der 3. ist eine Art Caravanserei - ein umschloßener Hof, familiär, gemütlich. Für eine Nach prima. 
Am nächsten Tag ergänzen wir im Städtchen unsere Vorrät, da auf der kommenden Strecke einige schöne freie Stellplätze sind, mitten in der Natur. Schon 60 km weiter, hinter einer Brücke über den Oued Chbeika geht ein Fahrweg zu einem Plateau über einer Lagune. Es befinden sich schon ca. 10 WoMo´s auf dem weitläufigen Platz. Wir bekommen noch eine Ecke in der ersten Reihe, direkt neben einer warmen, leicht schwefeligen Quelle.



 
Das ist ideal für ein paar Strandtage. Zuerst erkunden wir mal den Platz, begrüßen unsere neuen Nachbarn und, wie das so ist auf den Stellplätzen dieser Welt, plaudern, schwätzen, erzählen, woher, wohin, wie lange, zufrieden mit dem WoMo, usw.    

  

Nachmittags liegen wir dann faul in der heißen Sonne, aber morgens um 7°° sind es gerade mal 7° . Sonnernaufgang erst um 7:30. Da kann man nicht völlig auf Heizung verzichten. Eine Stunde später ist es draußen dann angenehm. Nach dem Frühstück machen wir uns zu einer großen Strandwanderung auf und erleben  was wunderbares, eine Flamingo-Parade:




 
Die Tiere lassen uns sehr dicht heran und führen uns ihre Tänze auf.







Bis sie sich mit einem schönen Flugmanöver verabschieden.








Der Rückweg führt über hohe Dünen 











Morgen ist wieder Reisetag. Wir wollen weiter Richtung Süden. Die Straße führt jetzt links des Atlantiks entlang




 
danach kommt nur noch Steinwüste.



 

Bei Tarfaya soll ein guter freier Stellplatz sein - doch den finden wir nicht, weil die ganze Straßenführung umgebaut worden ist.
Wir kommen am Denkmal für den "Grünen Marsch" , der 1975 von Marokko aus in die West-Sahara (damals noch Kolonie Spanisch-Sahara) führte und an dem 350.000 Menschen, meist unbewaffnet teilnahmen. Der Marsch sollte Spanien zur Übergabe der Kolonie an Marokko bewegen, was dann auch geschah.  




 
Damit haben wir die "Grenze" zur West-Sahara überschritten. Heute wollen wir im Camp Bédouin übernachten, in der Nähe des Dorfes Daoura. Wir verlassen also die Straße und holpern die Piste entlang, ca. 5 Km,  bis das völlig einsame Camp, nah an einer Salzsenke gelegen, auftaucht. 




 
Außer einem weiteren Paar, das im 4x4 angekommen ist und im Beduinenzelt übernachtet




sind wir die einzigen Gästen. Nach einer warmen Dusche, ist nachmittags am besten, weil das Wasser von Sonnenkollektoren aufgeheizt wird, setzen wir uns ein bißchen in den Sand vor dem Bus. Nach einem prächtigen Sonnenuntergang umfängt uns die stille und kalte Wüstennacht mit einem überwältigenden Sternenhimmel.

 


Beim Sonnenaufgang am nächsten Morgen




 
entdecken wir weitere Hotelgäste.




 
Unseren genauen Standort können wir auch feststellen.





Und weiter geht die Fahrt nach Laayoune (El Aaiun), die Provinzhauptstadt.
Diese ist mit aufwendigen Prestigebauten auf ihre evtl. Führungsaufgabe vorbereitet.




Laut Verfassung der exilierten saharaouischen Unabhängikeitsbewegung Frente Polisario soll El Aaiun Hauptstadt der Demokratischen Arabischen Republik Sahara werden - Inshallah.
Der Kongress-Palast wäre jedenfalls schon mal da.




Neben der Ausfallstraße nach Süden gibt es den Supermarkt "Samir", den letzten mit Importwaren, doch ohne "Geistige Getränke". Dort versorgen sich auch die in der Stadt stationierten UN-Bediensteten.
15 km außerhalb der Stadt, direkt am Meer liegt Foum El Oued, der Badestrand der Stadtbewohner. Goldgelber Sandstrand an dem die kaum befahrene Strandpromenade entlangführt. Bungalowanlagen und nicht zu klotzige Hotels, sowie 2 Campingplätze warten auf Touristen. Folgt man der Promenade nach rechts, Richtung Gouverneurs-Palast, ist gegenüber des Meeres ein bewachter Parkplatz eingerichtet, auf dem die WoMo´s für 20 DH pro Nacht stehen können - incl. Wasser und Entsorgung.




Und so sieht marokkanisches Strandleben aus:

 





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