Sonntag, 30. Juni 2013

Maghreb 2012/2013 Teil 4

von November 2012 bis März 2013

 

 

Kapitel 4 :  Durch die Wüste  nach Dakhla und zurück



In La Marsa, dem Hafen von Laayoune, den wir nicht über die N1 sonder über eine kleine Küstenstraße anfahren, suchen wir einen Laden der Maroc Telecom auf. Seit vorgestern können wir uns nicht mehr ins Netz einloggen. Das war genau jetz einen Monat nachdem wir den Stick aktiviert hatten. Und für 3 Monate hatten wir bezahlt. Der Mitarbeiter des Büros erklärte uns, daß man für 3 Monate gar nicht buchen könne?? Wir buchen für einen weiteren Monat, diesmal nur für 100 DH (??) ( Man muß nicht alles verstehen können - zumal dies Buchung dann bis zum Ende unserer Reise funktionierte.)
Vom Hafen aus erreichen wir wieder die N1. Der Umweg über die Seitenstraße hatte uns übrigens Polizeikontrollen und damit" Fiches" erspart. Vor und hinter allen Städten in der West-Sahara wird man von Polizeiposten kontrolliert.  A l l e  Personalien, inklusiv des Mädchennamens der Urgroßmutter werden "benötigt". Wir sind gut vorbereitet, zu Hause haben wir die Formulare ausgefüllt und ausgedruckt, für jeden 15, das wird wohl reichen.
Auf der N1 kreuzen wir bald das Transportband von Bou Craa. Auf diesem wird Phosphat aus der Wüste zum Hafen  trasportiert. Das Band ist 100 km lang und wurde einst von der Fa. Krupp gebaut.

Wir folgen der Straße weiter nach Boujdour. An dem mit Straußen und Delphinen geschmückten Stadttor
 

steht unser Empfangskommitee in Gestalt von 2 Polizisten, der eine ganz eindeutig etwas angeschlagen. Nachdem wir unsere Fiche abgegeben hatten, kommt die Frage nach Whisky (non), Zigaretten (non) und nach einem Blick in unsere Pässe die Bemerkung "ah Allemagne - Hitler, bon" (laß stecken). Auch solche Polizisten gibt es hier. Sie sind jedoch die Ausnahme.
Der CP in der Stadt gefällt uns nicht. Wir kaufen Lammkoteletts, Gemüse, Brot etc. und machen uns wieder auf die Straße, die sich ganz gut befahren lässt. Bei Gegeverkehr von LKW´s ist sie jedoch recht schmal, manche Trucker weichen keinen cm von ihrer Fahrbahn ab. Die Straßenränder sind ausgefranst. Nachts möchte ich hier nicht fahren.

Die Sonne neigt sich allmählich dem Meer zu, als die im Reisehandbuch beschriebene Tankstelle auftaucht. Die sieht jedoch inzwischen weder schön noch einladend aus. Ein paar km weiter sehen wir auf einem Plateau 2 WoMo´s stehen. Dahinter liegt das Fischerdorf  N´Trifit.


Eine neue Teerstraße bringt uns hinauf, wir werden von Helmut und Elvira aus dem einen und von Jupp aus dem anderen Womo freudig begrüßt. In der Abenddämmerung halten wir noch ein kleines Schwätzchen, bevor uns der kalte Wind in die Fahrzeuge treibt.


Eiin schöner Sonnenuntergang beschließt den Tag.
 


Von unserem Übernachtungsplatz aus ist es bis Dakhla nicht mehr weit. Am Polizeiposten Fiche abgeben  und weiter geht´s.
Bei dieser Gelegenheit ein Hinweis. Auch wenn kein Auto vor einem ist und die Polizei einen anschaut, unbedingt am Stopschild anhalten und erst auf Handzeichen langsam vorfahren. Alles andere kann 900 DH kosten, mit der Begründung man habe ein Stopschild überfahren.

Wir fahren eine Senke hinunter und kommen


auf die Halbinsel, an deren Ende Dakhla liegt. Eine faszinierende Landschaft taucht vor uns auf



mit Surfpoints, Camps und freien Stellplätzen.



Der berühmte Stellplatz bei KM 25 ist nichts für uns. Aber auf dem Plateau entlang der Lagune stehen immer wieder Gruppen von WoMo´s.


Wir finden eine Stelle die uns gefällt,


aber der starke Wind vertreibt uns wieder. Wir beschließen erst einmal eine Stadtbesichtigung zu machen. Am Stadteingang, na was ?, ja, Polizei und Fiche.
Die kleine Stadtrundfahrt mit anschließendem Bummel lassen einen ersten - guten Eindruck entstehen. Das viele schauen macht Hunger, wir finden ein spanisches Lokal, wo man draußen sitzen kann und essen zur Abwechslung mal spanisch.


Auf der Rückfahrt aus der Stadt, ca. 5 km hinter dem Polizeiposten, stehen an der Steilküste zur Lagune einige WoMo´s.

 

 Die Stelle heißt Bouthalla und eine Oued-Mündung ließ eine Bucht entstehen. Dort kann man mit dem Spaten auch entsorgen. Wir richten uns ein.  


Etwas später rollen Helmut und Elvira neben uns.
Am nächsten Morgen hat der Wind deutlich nachgelassen, in Lee kann man vor dem Bus schön in der Sonne sitzen. Wir nutzen die Stunden, um ein bißchen die Wüste kennenzulernen. Was da alles wächst







ist erstaunlich.

Nach 3 Tagen fahren wir noch einmal in die Stadt einkaufen und essen in einem kleinen Fischrestaurant ganz lecker Seezunge und Fischplatte an köstlichem Salat. Wir bleiben dann in der Stadt auf dem CP Moissafir. Eine heiße Dusche ist doch an und ab was Feines. 

Wir  bunkern reichlich Wasser bevor wir uns wieder uns wieder nach Norden aufmachen.
 

Der Wind hat wieder an Stärke gewonnen. Da zieht es uns nicht auf das zugige Plateau .
Da gerade Ebbe herrscht ist von der Lagune nicht viel zu sehen. Faszinierend ist die Landschaft dennoch.



Unser heutiges Ziel ist nur 170 km entfern. Ein kleines Fischerdorf namens La Craa liegt in einer windgeschützten Bucht direkt an einem Sandstrand.


Nach einer ausführlichen Stranderkundung zieht es uns weiter Richtung Norden.
In Boujdour fahren wir auf den CP


und gehen abends in die Stadt um etwas zu essen, aber heute ist Fußballabend.
In allen Cafes, Restaurants und Teestuben läuft der Fernseher - lautstark. Wir finden eine Crêperie die uns für 10 DH zwei Portionen Crêpes mit Tee serviert.Vorzüglich.

Heute, am 20.1., steht wieder Wüstenfahrt auf dem Programm. Wir wollen bis Laayonne, nehmen
zur Vermeidung von etlichen Polizeikontrollen mit "fichegierigen" Beamten die Nebenstraße über La Marsa. Am Wrack der "Que  sera sera" vorbei


nach Foum El Oued. Dort suchen wir wieder den Stellplatz vor dem Gouverneurspalast auf.
Abends laßen wir uns eine Tajine an den Bus liefern.

Wir nehmen die neue Nebenstrecke an der Küste entlang nach Tarfaya.  Keine Kontrollstationen, dafür sandverwehte Straßen


Von dieser Straße aus sieht man auch das Wrack der "Armas", den Versuch einer Fährverbindung zu den Kanaren.




In Tarfaya, vor dem Denkmal des Autors und Piloten Antoine de Saint-Exupéry,


dem Schriftsteller des "Kleinen Prinzen" ist  dort sogar ein kleines Museum gewidmet, treffen wir verabredungsgemäß Helmut und Elvira, Winfried und Karin aus Freiberg, der Schwesterstadt von Darmstadt kommen noch dazu.
Wir verplauderen den Nachmittag am windstillen Strand
 

mit Blick auf eine alte spanische Festung im Meer


und eine an Land, auch spanisch.



Unser nächstes Ziel für soll wieder der Platz an der Schwefelquelle sein, die erste Anlaufstelle auf unserer Fahrt in den Süden.
An der letzten subventionierten Tankstelle wird der Tank nochmal bis zum Anschlag gefüllt, dann sind wir auch schon am Oued Chbeika, der Platz hat sich gut gefüllt. 


Unser vorheriges Plätzchen an der Quelle auf der Riffkante ist aber noch frei. Leider bläst diesmal der Wind so heftig, daß wir nur eine Nacht bleiben. Schade.

Von dem zuerst angepeilten CP Municipal in Guelmim hat man uns abgeraten, weil vermüllt und laut, also lassen wir ihn links liegen und fahren auf der N 1 bis Bouizakarn.
Mitten in der Stadt ist dort ein schöner Platz. Böswilligerweise hat man aber (wegen Bauarbeiten) das Hinweisschild entfernt und uns damit Rätsel aufgegeben. Nach mehrmaligem hin- und herfahren und  "déjà vu´s " für die Fußgänger finden wir das "Bab Sahara" dann doch noch. Eine Karavanserei erwartet uns


mit herrlichem Garten. Es ist windstill, die Sonne scheint, wunderbar.


Gut bewacht werden wir auch,


so bleiben wir also auch noch am 24.01. Morgens um 8°° Uhr sind es zwar nur 9° C, aber dann wird es richtig heiß. Sonnen und relaxen ist angesagt.

Leider nimmt nachts der Wind wieder Fahrt auf, sodaß wir uns am nächsten Tag zur Weiterfahrt entschließen. Da auch unser Vorrat an "geistigen Getränken" erhebliche Lücken aufweist, bietet sich Agadir mit seinem Marjane-Markt an.  20 km vor der Stadt ist in unserem Campingführer bei Sidi Bibi der Camping Takat verzeichnet, 4 km vom Meer entfernt, am Rande des Souss-Massa-Nationalparks. Der Platz ist aber noch gar nicht eröffnet und auch noch nicht fertig gestellt.Wir werden trotzdem herzlich aufgenommen. An der gärtnerischen Gestaltung sieht man, daß dieser Platz wunderschön wird.
Am nächsten Morgen steht ein "Kamel-Taxi" vor der Einfahrt, um uns einen Rundritt anzubieten.


Wir fahren aber lieber mit unserem Bus ans Meer zum gucken. Dort gibt es außer einer kleinen Fischersiedlung, Meer und Sand - gar nichts.
 


Danach folgt unser Großeinkauf in Agadir. Direkt im Anschluß beginnt unsere Fahrt durch
den Anti-, Hohen- und Mittleren Atlas.  


Freitag, 28. Juni 2013

Maghreb 2012/2013 Teil 5

 vom November 2012 bis März 2013

            


Kapitel 5:   Durch den Anti- , Mittleren- und Hohen-Atlas



Der Anti-Atlas


Schon in Agadir freuen wir uns auf die schöne Bergstrecke nach Tafraoute. Nicht umsonst zählt sie zu den schönsten Straßen Marokkos. Wir haben in unserem Reisebericht letztes Jahr schon von der Fahrt durch diesen Teil des Anti-Atlas berichtet. Doch dieses Jahr blühen sogar schon Ende Januar die Mandelbäume.



Gegen Abend erreichen wir unser Ziel, den CP Tazka in Tafraoute. Der Sonnenuntergang hinter den Bergen läßt diese regelmäßig erröten.



Vom 27.1. - 1.2.  verleben wir hier schöne Tage mit Stadtbummel, Faulenzen und Beutezüge durch den Souk. Die Stadt ist für ihre Lederwaren bekannt und die Babuschen von hier landesweit begehrt. Leider wird uns der letzte Tag ziemlich versaut durch das sehr asoziale Verhalten einer schweizer Familie mit ihren drei kleinen Kinder.
Am 1. Februar verlassen wir die Stadt mit einem etwas bitteren Beigeschmack. Wir fahren durch das Tal der Ammeln, berühmt durch die vielen Mandelbäume, und die Schönheit der Landschaft läßt uns das hässliche Erlebnis bald vergessen.


Wir folgten der R 106/R 109 durch eine beeindruckende Bergwelt, hin und wieder tauchten kleine Dörfer auf, die sich an alte Agadire (Speicherstädte) schmiegen.

 

 oder in den Täler zwischen Mandelbäume liegen.


Die wechselnden Farben machen diese Fahrt zu einem besonderen Erlebnis - aber auch der Zustand der Straße.

Am Nachmittags kommen wir in Taroudannt an. Die Stadt ist völlig ummauert.


Außen, vor dem Palais Salam, ehemaliger Palast eines Paschas und heute ein schönes Hotel im Tausendundeinenacht-Stil, gelegen in Palmen- Bananen- und Organgengärten, gibt es einen Parkplatz, auf dem auch WoMos gut und sicher übernachten können, weil bewacht von einem sehr netten Parkwächter, für umgerechnet  € 2,00/ 24 Stunden !


direkt gegenüber eines großen Parks.
 
 

Dort ruhen wir uns erst einmal von der sehr schönen, aber doch anstrengenden Fahrt durch die Berge aus und schauen den gemütlich spazierenden  Parkbesucher durch die Windschutzscheibe zu.


Abends finden wir ein Restaurant in der Nähe, wo wir gut und preiswert zu Abend essen.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf zur Stadtbesichtigung. Nicht jedes Tor führt in die Stadt.



 Schließlich finden wir den Weg zum Souk durch verwinkelte Straßen

und an einer Storchenfamilie vorbei.


Wie man sieht ist die Auswahl im Souk zum Teil recht ausgefallen.


Allerdings finden wir auf dem Berbermarkt dann doch einen Teil unserer "Mitbringsel".
Dort läßt es sich wirklich gut einkaufen. Der Markt ist nicht auf touristische Kundschaft eingestellt. Man merkt das auch an den Verkäufern, die ohne die andernorts doch manchmal heftige Anmache auskommen. Nach einem Kaffee auf dem Platz vor der Kasbah fahren wir weiter auf den ca. 20 km entfernten CP Le Jardin. Dieser liegt inmitten einer Farm. Umgeben von Grün, reifen Orangen, Mandarinen und ihrem Duft kann man dort gut relaxen und Liegengebliebenes aufarbeiten .

    

                                                                 Paßstraße Tizi-n-Test


                                                        Der Hohe Atlas  

Morgens um 7°° Uhr sind es gerade mal 11° C und die Gasflasche ist leer. Also raus aus dem warmen Bett und erst mal Flaschentausch, das kommt uns sehr gelegen, denn heute wollen wir unsere Weiterreise früh beginnen, immerhin liegt eine Passüberquerung vor uns. Am Abzweig zur Paßstraße ist die Entfernung zum 2.1oo m hohen Sattel mit 36 km angezeigt. Na, so unsere Überlegung, das dürfte ja nicht lange dauern. Doch das Sträßchen hat Teer nur für ein Fahrzeug,


der Gegenverkehr muß also auf die Ausweiche am Abgrund, und der ist tief !


Wir fahren glücklicherweise auf der Bergseite, denn bei manchen Baustellen-LKW´s wird´s ganz schön eng. Die Serpentinen muß man mit der nötigen Vorsicht befahren. Die 36 km ziehen sich also sehr.  Dafür gibt´s berauschende Ausblicke


 bis man endlich den Sattel erreicht hat.
 

Leider, man sieht es an den Fotos, ist der Fernblick durch die mit Sand geschwängerte Luft getrübt. Oben auf der Paßhöhe wollen wir eigentlich übernachten, doch die dicke Luft macht mir (Tilly) zu schaffen. Wir entschließen uns daher, den Berg wieder hinunter und nach Marrakech zu fahren.
Klima, Luft und Landschaft ändert sich schlagartig, sobald wir die Nordseite erreichen und es abwärts geht.
Blühende Mandelbäume tauchen auf

und kleine Dörfer


riauch der Straßenzustand wird besser - teilweise. Die Serpentienen bleiben uns jedoch erhalten. Nach jeder Kurve ergibt sich ein neues Panorama, bis die Straße vor Marrakech die Ebene erreicht hat.
Als wir abends auf dem CP Relais am Stadtrand ankommen, sind wir erschöpft vom schauen und fahren. 
Am nächsten Tag, dem 6.2., machen wir dann auch gar nie nix.  
Darauf folgend haben wir ein bißchen zu tun mit Gas auffüllen, bei Marjane einkaufen und tanken etc.. Campingurlaub ohne touristische Herausforderungen hat auch was Gutes, nämlich Gelegenheit, das Haupthaar mal kürzen zu lassen und mit den Lieben zu Hause ausgiebig zu skypen.
Am 10. 2., ein Sonntag, wollen wir unsere Reise fortsetzen. Doch schon nach einigen Kilometern merken wir, daß etwas mit dem Motor nicht in Ordnung ist. Besser wir kehren zurück zum CP.  Jupp, den wir auf der Fahrt nach Dakhla kennenlernten und der mit Hund Bonito gestern morgen auf den Platz kam, steht uns hilfreich zu Seite. Er meint, es könnte der Luffilter sein und baut ihn erstmal aus, ist es aber leider nicht. Unser Ziel am nächsten Tag, spätestens um 8 Uhr in der Ctroên-Werkstatt sein.
Dort hängt man das Fahrzeug an den Computer - ohne Fehlermeldung.Fazit: schlechter Dieseltreibstoff, wahrscheinlich Wasser im Diesel. Man bietet uns an, ihn abzulassen - 70 Liter Diesel!!
Wir könnten damit aber auch fahren, nur die Leistung sei nicht optimal. Das ist wie sich auf der Weiterfahrt  herausstellt, sehr stark untertrieben. Die Strecke zu den Cascades de Ouzoud führt zwar durch eine wunderschöne Gegend


doch während der Fahrt ist es uns manchmal sehr mulmig. Den Berg hinauf hätte man Blümchen pflücken können, und wir ziehen schwarze Dieselwolken hinter uns her,
Endlich kommen wir auf dem CP Zebra oberhalb des Dorfes Ouzoud an, dem vielleicht schönsten Campingplatz in Marokko.



Wir gönnen uns Ruhe nach der aufregenden Fahrt, fällt auch nicht schwer in der schönen Landschaft. Abends gehen wir essen ins Beduinenzelt,


hier bollert ein Öfchen und verbreitet Behaglichkeit.


Es gibt Suppe, die obligatorische Tajine,aber eine der besten, die wir bisher gegessen haben und Nachtisch, diesmal keine Organgen mit Zimt, sondern eine wunderbare Yoguhrtcreme mit verschiedenen Früchten, alles in allem das beste Essen auf dieser Reise.
Nachts ist es sehr kalt, dafür entschädigt uns ein wundervoller Sternhimmel.

Morgens laufen wir  an Gehöften vorbei

  
runter zu den Cascaden.

Unsere Nachbarn auf dem Platz empfehlen uns morgens wegen des Foto-Lichts den rechten Weg zu gehen und nachmittags den linken.
Wie man sieht


war das ein guter Rat.


Nach ausgiebiger Fotosession geht es den Berg wieder rauf


um unser Abendessen vorzubereiten.


Tagsüber ist es in der Sonne sehr angenehm, aber sobald sie fort ist fallen die Temperaturen schnell auf  9 - 10 ° C.
Am nächsten Nachmittag kommt die linke Seite dran


Auf dieser Seite gibt es auch noch freilebende Affen,


viele Souvenierläden und Teestuben.



Am nächsten Morgen machen wir uns nach Ver- und Entsorgung



wieder auf die Straße, diesmal auf die R 16 die uns zuerst nach Azilal führt.
Nach dieser Stadt wird es bergig und landschftlich sehr reizvoll.
Bergauf hinterlassen wir wieder schwarze Dieselwolken und wir werden immer langsamer. 
Dann hinter einer Kuppe liegt plötzlich der Barage Bin-el-Ouidane. Ein Stausee mit malerischen Inseln die zu Touristenattraktionen ausgebaut werden.
 

Nur weil der Tag noch sehr jung ist und wir übermorgen in Azrou unsere Freunde Manes und Christia treffen wollen, fahren wir weiter. Über Beni Mellal erreicht man dann wieder die große N8, der wir bis Khenifra folgen. Dort biegen wir am großen Kreisel in der Stadt auf ein Nebensträßchen ab, da unser morgiges Ziel die Sources de Oum-er-Rbia sind. Das Sträßchen führt steil in die Berge. Ca. 20 km hinter der Stadt, bei Einbruch der Dämmerung, entdecken wir auf einer Berghöhle einen ebenen Platz, umgeben von Steineichen. Reste von Lagerfeuern lassen darauf schließen, daß hier wohl manchmal Hirten übernachten. Wir stellen unser Trittchen vor die Tür, lassen die Schiebetür offen und genießen die letzten Sonnenstrahlen. 
Nachts um 1:30 Uhr klopft es plötzlich an den Bus. Draußen steht ein junger Mann, vielleicht ein Schäfer, dem es langweilig ist und fragt uns nach einer Zigarette. Nachts um 2.30 Uhr!!!!
We are not amused.  An Schlaf ist erst einmal nicht mehr zu denken.Wir wissen ja nicht, was der da draußen treibt. Als wir nichts mehr hören, schlafen wir dann doch wieder ein.
Nachdem es hell geworden ist und wir den Bus verlassen wollen, stellen wir fest, daß uns der nächtliche Besucher das Trittchen geklaut hat. So ein böser Bube, na ja,jetzt hat er was zum sitzen, wenn er auf die Schafe aufpasst.
 
                                   Der Bus ohne Trittchen, aber ein wunderschöner Morgen.

Wir folgen dem Sträßchen durch Zedernwälder, an kleinen Seen und Flüßchen vorbei.
 
Mal rechts,

mal links liegen Nomadensiedlungen.



Schöner kann eine Fahrt nicht sein. Nur das Dieselproblem beeinträchtigt unsere Freude an der Fahrt mal mehr, mal weniger. 

An den Quellen des Oum-er-Rbia sollte man auf keinem Fall vorbeifahren. Mit ohrenbetäubenden Getöse rauscht hier das Wasser durch das Tälchen. Auf beiden Seiten des Ufers sind Hütten aufgestellt, unter deren Dächern man Tee trinken und Tajine essen kann.

So wie hier



Nach einer geruhsamen Stunde geht es wieder bergauf-bergab über hohe Pässe und durch 
Zedenrwälder


nach Azrou. Dort, auf dem Platz von Hassan, Camping Amazigh, erwarten uns schon Manes und Christia. Trotz des kalten Abends bleiben wir lange bei unserem Wiedersehensumtrunk sitzen.



Es gibt ja auch viel zu erzählen.
Der Platz ist ein großer Garten mit Kirschbäumen. Man stellt sich hin, wo es einem gefällt.




Leider ist in den Bergen noch keine Blütezeit. Dafür erfreuen uns die Störche mit ihrem Geklapper.


 Am nächsten Tag (17.2.) ruft uns Hassan ein Taxi



und wir macten uns auf zum "shoppen".
Freunde von Oliven können bei diesem Anblick einfach nur schwach werden.


Der Stadtmittelpunkt ist leich auszumachen.


Daneben fängt gleich der Souk an



Da gibt es wirklich viel verstecktes zu entdecken.



Dann finden wir im "Berberhaus" auch den von uns gesuchten Teppich aus Kaktusseide.


Nach einigem gefeilsche stimmt auch der Preis, und wir können mit fetter Beute aus der gekrönten Stadt


abziehen.
Eigentlich wollen wir am nächsten Tag nach Meknes bzw. Moulay Idriss weiter fahren,
doch ein weiteres MoMo mit Wasser im Diesel und ein auf dieses Problem spezialisierter Mechaniker läßt uns zu dem Entschluß kommen, uns dieser sachkundigen Hilfe zu bedienen.
Hasan macht für uns einen Termin für den nächsten Tag. Nachmittags komen dann 2 Mann und beginnen ihre ölige Arbeit. Auch die Dieselpumpe im Tank bauen sie aus und demonstrieren, daß diese Schaum in den Motor pumpt. Das kann ja nicht funktionieren. Sie nehmen die Pumpe mit und reinigen sie in ihrer Werkstatt.
Das alles findet in eisiger Kälte statt. Azeou ist schließlich das Skigebiet von Marokko.
Am nächsten Morgen wird die Pumpe wieder eingebaut und die Kraftstoffleitungen nochmals gereinigt. DH 1500 kostet die ganze Arbeit (ca. € 150,00) damit sind wir gut bedient. Der Mechaniker erklärt uns, daß es nach jedem tanken bessser wird. Zuerst tut sich nach dem volltanken nix, aber nach Meknes wird es tatsächlich besser.
Vor der Stadt besuchen wir noch einmal den  Marjane-Markt und umgehen dann in einem eleganten Bogen über Nebensträßchen Meknes im Berufsverkehr. Auf dem Platz Belle Vue nahe Moulay Idriss haben Manes und Christia schon einen Platz neben dem ihren reserviert.


20.02.2013
Tillys Geburtstag. Wir haben unsere Freunde zum Essen eingeladen. Nachmittags wird in der Sonne vor dem Bus Gulasch mit Datteln zu Auberginen, Paprika und Bratkartoffeln gekocht, von Tilly, dem Meisterkoch.

Ihr dürft gerne mal in Pfannen

und Töpfe schauen
 



Hier endet der fünfte Teil unseres Reiseberichts.

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2013/09/maghreb-20122013-teil-6.html