Mittwoch, 8. Juni 2011

Sachsenfahrt Ostern 2011


vom 20. April 2011 bis 04. Mai 2011



Zu unserem diesjährigen traditionellen Ostertippel hatte unser Freund Don in die sächsische Schweiz eingeladen. Treffpunkt war die Ottendorfer Hütte im Kirnitzschtal.
Am 20.4. fuhren wir Richtung Thüringen los und übernachteten auf einem, uns von früher noch bekannten Stellplatz in Bad Salzungen.
Nach einem Abendspaziergang durch das malerische Badestädtchen und einem guten Abendessen in einem urigen Gasthaus ließen wir den Tag ausklingen. An der Wartburg vorbei rollten wir auf Nebenstrecken durch den Thüringer Wald Richtung Sachsen. Irgendwann mussten wir doch auf die Autobahn wechseln, sonst wären wir erst nachts zu dem vereinbarten Treffpunkt gekommen. Ein Großteil unserer Freunde war schon da, und wie immer gab es viel zu erzählen. Zuerst in der Kneipe der Hütte, später dann am Lagerfeuer. Mit Gesang und Gitarrenspiel war plötzlich die halbe Nacht um. Am Gründonnerstag fuhren wir mit PKW´s bis Hinterhermersdorf. Von dort per Pedes zur Oberen Schleuse. Hier beginnt die Kirnitzschklamm, die wir per Boot genossen haben.

Wie schön diese Landschaft ist, hat man uns Wessis ganz schön lange verheimlicht. Auf dem Rückweg kamen wir natürlich nicht an einer Baude vorbei, die für durstige Wanderer den richtigen Trunk parat hatte. Die Nacht verbrachten wir wieder in trauter Runde um das Feuer. Für den Karfreitag hatten wir uns die Edmundsklamm in Tschechien ausgesucht. Mit den PKW´s ging es über Bad Schandau zur Grenze bei Hrensko. Von dort begann die Wanderung ins Kamnitztal. Dort heißt die Landschaft natürlich Böhmische Schweiz. Das letzte Hochwasser hat in dem Tal reichlich Spuren hinterlassen. Zerbrochene Boote liegen rechts und links des Flusses. Am Ende des Wanderwegs werden wir durch die Klamm gestakt.

Bald nach der Bootsfahrt hörte jedoch der anschließende Wanderweg auf, d.h. er ist wegen der Hochwasserschäden gesperrt. Der noch offene Weg führt über einen, für uns viel zu weiten Kletterweg direkt in die Wand. Also wanderten wir zurück zu den Autos, fuhren das ganze Krinitzschtal hoch bis zur Neumannsmühle. Die Besichtigung dieser alten Wassermühle ist sehr zu empfehlen. Am Ostersonntag gingen wir ohne Autofahrt direkt in die „Wand“. Wir liefen hinauf auf den Wachberg. Bei Radeberger und Co. bekamen wir am Ostersonntagmittag natürlich keinen Sitzplatz. Also liefen wir hinab nach Saupsdorf zur Rast in einer Baude. Besonders schön sind in diesen Dörfern die so genannten Umgebindehäuser.
Das ist ein besonderer Haustyp der Blockbauweise, Fachwerk und Massivbauweise miteinander verbindet. Frisch renoviert putzen diese Häuser die Dörfer ungemein. Über blühende Hügel liefen wir zurück nach Ottendorf. Am Ostermontag trennten sich die Wege. Die meisten fuhren wieder heim. Wir haben Geschmack an den Reitzen Sachsens gefunden und wollen noch mehr sehen. Von vielen haben wir gehört, wie schön Görlitz ist. Inzwischen können wir das bestätigen.


Nachmittags fuhren wir weiter nach Bad Muskau. Morgen wollen wir dem Park von Fürst Pückler einen Besuch abstatten. Das Städtchen hat einen eigenen WoMo-Stellplatz. Nicht nur der Park ist wunderschön,
auch das Neue Schloss, und die darin gezeigte Dauerausstellung muß man gesehen haben.
Auf dem Rückweg machten wir noch auf dem Polenmarkt Beute. Am 27.4. stand Bautzen auf dem Plan. Die tolle Altstadt lädt zum Bummeln ein.
Auch hier stehen neben schön restaurierten Häusern noch Halbruinen, die wohl auf neue Besitzer warten. Für uns ist es einfach nicht begreiflich wie man solche Juwele von historischen Städten so verfallen lassen konnte.
Und Senf sollte man in Bautzen kaufen. In den speziellen Läden findet man unzählige Variationen dieser Würze. In Löbau gibt es einen kostenfreien Stellplatz auf dem Hof einer Aqua-Farm. Umzäunt mit einem Maschendrahtzaun dem man die DDR noch ansieht. Auch die alten verrosteten Bogenlampen stammen noch aus dieser Zeit.
Der vergilbte Charme einer untergegangenen Republik. Der Blick auf das Bergpanorama ist toll. Den durften wir als Einzige auf dem Platz genießen. Wir fuhren weiter südlich durch das Lausitzer Bergland und besichtigten hinter Bad Schandau die Festung Königsstein.

Ein interessantes Stück deutscher Geschichte. Gegen Abend ging es weiter Richtung Dresden. Auf der Elbbrücke in Pirna sahen wir auf der anderen Seite (Copitz) direkt am Ufer eine Reihe WoMos aufgereiht. Wir reihten uns ein und genossen den Sonnenuntergang an der Elbe mit Blick auf die Altstadt und Schloss Sonnenstein.

Am anderen Morgen fuhren wir mit der kleinen Personenfähre, die nicht weit von unserem Platz anlegt, direkt in die Altstadt. Auch hier ist alles liebevoll restauriert und das wird auch durch viele Touristen honoriert.
Die über allem aufragende Burg Sonnenstein hat eine beeindruckende Historie aufzuweisen. In der Nazizeit eine allzu schreckliche. In der damals im Schloss beheimateten Heilanstalt haben die Nazis eine Tötungsanstalt installiert und Patienten liquidiert. Heute ist es eine Gedenkstätte. Nachmittags landeten wir in Dresden. Genau gegenüber der Frauenkirche, nur ca. 200 m vor der Augustusbrücke gibt es in der Wiesentorstraße einen Stellplatz. Da wir noch einen Platz in der ersten Reihe fanden, hatten wir das ganze Panorama Dresdens genau vor uns.

30.4. Stadtbesichtigung.
Gegen Abend fuhren wir weiter nach Meißen. Hinter dem neuen Erlebnisbad, also auf der ehemaligen Liegewiese des alten Freibads ist ein Stellplatz eingerichtet. Stadtnah aber völlig ruhig kann man da übernachten. Praktisch, wenn man direkt vor einem Hallenbad steht. Morgens gingen wir erst einmal schwimmen, bevor wir nach Meißen rein fuhren. Auch diese Altstadt ist ein Schatzkästlein. Die Fassaden der Häuser strahlen in allen Farben,
Garten- und Straßencafe´s laden zum probieren des Meißener Weins ein – eine Spezialität, die man versucht haben sollte.
Vor Meißen aus fuhren wir über Freiberg/Sachsen, eine Partnerstadt von unsrer Heimatstadt Darmstadt, nach Neuhausen im Erzgebirge. Wir standen abends an einem Hang mit Blick auf ein Schloss (nicht zu besichtigen, in privater Hand).
Neuhaus liegt ziemlich nah an der tschechischen Grenze, und da wir uns entschlossen haben über die fränkische Schweiz zu fahren, unser vielleicht nächstes Ziel der Osterfahrt 2012 , nahmen wir die Route über Tschechien. Über einen kleinen Grenzübergang, der aus einer Brücke über einen Bach besteht, links die deutsche , rechts die tschechische Flagge, kamen wir ins Nachbarland. Nicht eine Menschenseele die zu unserer „Begrüßung“ gekommen wäre, wie zu kommunistischen Zeiten. Noch nach 20 Jahren ein fremdes, aber tolles Gefühl. Über bewaldete Berge fuhren wir nach Komotau, weiter Richtung Westen, an Eger vorbei bis ins Fichtelgebirge. Und dann hatte er uns plötzlich wieder – der Winter. Auf dem Fichtelberg schneite es, die Landschaft ist weiß.

Wir hatten gehofft diesen Anblick so schnell nicht mehr zu sehen. Weiter gings nach Westen immer nahe der Grenze. In Adorf/Voigtland übernachteten wir auf dem Parkplatz des örtlichen Schwimmbades, am Rande der Ortschaft.

3.5. Weiter durchs Fichtelgebirge kammen wir unter Vermeidung aller Autobahnen nach Bayreuth. Nach einer mehr oder weniger freiwilligen Stadtrundfahrt genossen wir die Fahrt durch die fränkische Schweiz und erreichten gegen Abend nördlich von Bamberg den Altstadtparkplatz der Stadt Baunach.

Den letzten Abend dieser Fahrt verbrachten wir in einem urigen Wirtshaus bei gutem Essen, ausgezeichnetem Wein und anschließendem sehr netten Plausch mit der Wirtin. 4.5. Wieder einmal haben wir dem Navy Autobahnen verboten und ließen uns über landschaftlich sehr reizvolle Nebenstraßen nach Hause treiben.


2 Kommentare:

  1. Das ist eine wirklich schöne Fahrt, die ihr da gemacht habt. Besonders die Landschaft ist sehr beeindruckend. Ist nicht Meißen auch die Meißner Prozellanfabrik? Und ein Weinwanderweg, der wohl ziemlich berühmt sein sein?

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  2. Macht ihr dieses Jahr wieder so eine Fahrt? Wir fahren diesmal an die Ostsee haben wir uns gedacht. Wir lassen es und in einem Wellness Hotel so richtig gut gehen

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