Sonntag, 10. Juni 2012

Marokko 2011/12

vom November 2011 bis Februar 2012



Kapitel 3: Von M'hamid bis Alsbach

Nachdem wir uns hinter M`hamid am 14.01. von unseren Reisegefährten getrennt hatten, ging es jetzt wieder Richtung Norden. Noch hatten wir über einen Monat Zeit für unseren Rückweg.
Und den haben wir genutzt.
Zuerst fuhren wir das Draatal wieder hoch bis Agdz und nahmen unseren alten Platz vor der Kashba Assilim wieder ein. Wir frönten der Ruhe, unterbrochen nur durch kleinere Aktivitäten wie Spaziergänge, Einkaufsbummel oder ähnliches. Der Blick durch die Palmen auf die Burg läßt von einem orientalischen Märchen träumen.
 

Am 16.1. brachen wir nach Ouarzazate auf. Eine wundervolle Bergstrecke mit schnell wechselnden Landschaften. Vom Paß aus hat man einen wundervollen Blick über die Ebene.



Wir sahen aber auch eine Sandwand auf uns zukommen, begleitet von einem immer stärker werdenden Wind. Bis wir die Stadt erreicht hatten, konnte man schon von einem kleinen Sandsturm sprechen.
Das geplante shopping wurde auf das notwendigste reduziert, auf den uns schon länger ausgegangenen Wein. Der wurde dann abends im Bus auf dem Camping Municipal zu unserem Bus-Menu gereicht.
Am nächsten Morgen haben wir dann den Souk heimgesucht und das Notwendige und nicht so Notwendige eingekauft. Souks sind ja so verführerisch.
Beim verlassen der Stadt lag der Hohe Atlas wie ein Eisblock vor uns. Aber der war noch nicht dran, wir wollten nur ca. 20 km weiter nördlich. Dort liegt der Ort Äit Ben Haddou. Eine Ansammlung von Kasbahs um eine Festung.


Die Besichtigung verschoben wir auf den nächsten Tag, da der Wind wieder zugenommen hatte und eisig vom Atlas herab wehte. Wir lagerten auf dem CP Kasbah de Jardin, mit uns ca. 5 oder 6  "Dickschiffe",
die wohl für ihre Heizungen oder Klimaanlagen soviel Strom verbrauchten, daß die elektrischen Leitungen wegen Überlastung immer mal wieder die Arbeit einstellten.
Der Wettergott, oder wer in Marokko dafür zuständig ist, war am nächsten Tag wieder gnädig zu uns. Die Mandelbäume blühten im Sonnenlicht, wenngleich sich im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel des Atals wie Schönwetterwolken vor dem blauen Himmel abzeichneten.  


Bei der Besichtigung der Kasbahs überkam uns wieder das Gefühl, in einer Verfilmung aus testamentarischer Zeit zu sein. Und tatsächlich wurden hier auch schon einige große "Sandalenfilme" gedreht ( Gladiator, Sodom und Gomorrah, das Geheimnis der Sahara, Die lettzte Versuchung Jesu ). Die Einwohner sind stolz auf diese Geschichten und zeigen gerne die Fotos mit den Filmstars. Das ganze Ensemble ist aber auch sehr eindrucksvoll - auch durch die Natur, die es umgibt.


Auf dem Rückweg bummelten wir noch ein bisschen durch das alte Dorf mit seinen Läden, die Schmuck, Teppiche und lauter schöne Sachen verkaufen.. Angenehm auffallend war, daß die Händler hier viel weniger belästigend auf Kundenfang gingen, wie wir es an anderen Orten kennengelernt hatten. In einem der kleinen Restaurants an der Straße nahmen wir noch einen kleinen Imbiss ein in der wieder heiß strahlenden Sonne.


Am nächsten Morgen nahmen wir den Atlas in Angriff. Kurz vor dem Pass Tizi.n-Tischka (2260 m)
geht rechts ein kleines unscheinbares Sträßchen ab, das in das 20 km entfernte Telouet führt.
Da es am Vortag heftig geschneit hatte, war die schmale, einspurige Gebirgsstraße schwer zu befahren. Rechts und links des kargen Asphalts war der Untergrund völlig aufgeweicht, und bei Gegenverkehr musste man sich schon Gedanken machen wie man aneinander vorbeikommt.
Die Kasbah, die uns in dieser grandiosen Bergwelt erwartete, war den Weg wert.    


Den Nachmittag verbrachten wir mit der Besichtigung dieses Bauwerks, teils wieder aufgebaut und restauriert 


teils ganz schön ruinös.

 

Nach einer Rast im Dorf, auf einer Dachterasse eines Cafe´s und Restaurants, mit Mandelmilch und Gewürz-Kaffee, entschlossen wir uns, zurück auf die Passstraße zu fahren. Eigentlich wollten wir im Dorf übernachten, aber bei der Wetterlage war es nicht auszuschließen, daß es wieder zu schneien anfängt. In diesem Falle wären wir wahrscheinlich nicht so bald aus dem Tal heraus gekommen. Aus Berichten anderer Mobilisten wussten wir, daß man direkt auf dem Paß vor dem einen oder anderen Café übernachten kann.
Leider aber nicht zu dieser Zeit, da auch hier die Parkplätze aufgeweicht waren, und wo nicht, waren sie natürlich besetzt.  
Von mindestens einer Hundertschaft Polizei verfolgt (Betriebsausflug einer französischen Gendamerie)
rollten wir auf der anderen Seite im Abendlicht den Paß wieder runter. Grandios, phantastisch, wunderschön, also eigentlich nur überwältigend !!! Eine Wiederholung ist fest eingeplant - dann aber mit Übernachtung auf dem Paß.
Als es dunkel wurde waren wir schon in der Ebene. Am Pont-du-Zate ist neben einem Resto ein kleines Hotel auf freier Strecke. Gegen ein Bakschisch von 20,- Dirham -knapp 2,- € - wachte der Nachtportier
des Hotels über unseren Bus und Schlaf.
Am 20.1. erreichten wir Marrakech. Zuerst absolvierten wir unseren Großeinkauf bei Marjane, dann
begann die Suche nach dem Camping Relais de Marrakesch.
Der Platz ist luxuriös mit Schwimmbad (kalt), sehr gepflegten Sanitäranlagen, Café und Restaurant,
Frisör etc. Wir legten einen Ruhetag ein.
Am 22.1. ließen wir uns Nachmittags mit dem Taxi in die Medina bringen. Die Souks sind bezaubernd
 

jedoch wird der Bummel durch die vielen stinkenden Mopeds beeinträchtigt, die kreuz und quer durch die engen Gassen düsen. Über ganz Marrakesch hängt ohnehin eine riesige Smogwolke.
Anmerkung für M six, der den Tourismus gerade in Marrakesch fördern will: Sorgen s.M bitte schön dafür, daß das Durchfahrtsverbot für Zweiräder auch eingehalten wird.

Am 23.1 benutzten wir die schnelle Straße, die zuerst N 8 und später R207 heißt, um wieder an den Atlantik, nach Essaouira zu kommen. Vor der Stadtmauer ist ein bewachter 24 Std.-Parkplatz auf dem schon einige WoMo´s standen . Wir reihten uns ein. Die Medina dort ist ein wunderschöner Ort. Die alten Stadtmauern direkt am Meer noch mit Kanonen bestückt.

 
Darunter liegen die Werkstätten der Kunsthandwerker.


Dann führt die Altstadt durch enge, romantische Gassen


in die Souks. Man kann einfach nicht widerstehen, wenn man im Januar frische Erdbeeren für einen kleinen Preis angeboten bekommt oder dem Duft nach frischen Mandelplätzchen. Mit unserer Beute wollten wir dann den Markt verlassen, was gar nicht so einfach war, wie wir verwundert feststellen mussten. Irgendwie hatten wir uns in dem Gassengewirr verlaufen. Jedenfalls kamen wir an einer ganz anderen Ecke wieder aus der Stadtmauer heraus und hatten dann einen ganz schön langen Weg bis zu unserem Parkplatz. Dort angekommen stillten, wir erst einmal unseren Hunger in einem der vielen Fischrestaurants mit Shrimps und Tintenfisch vom Grill.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag nochmal auf den Markt, doch das Wetter spielte nicht mit. Bei starkem Wind und Regen macht das keinen Spaß. Für die Weiterfahrt hatten wir uns die Küstenstraße ausgesucht. Den Weg zu dieser Straße zu finden, kostete uns ein Stündchen Zeit. Nach dem wir das Schild "Safi par le cote" ca. 10 km östlich von Essaouira endlich gefunden hatten, waren wir dann auch schnell an der Küste.
Bei Moulay Bouzerktoune hatten wir uns einen strandnahen Stellplatz ausgesucht

 
und den Dorfkindern klargemacht, daß wir die Strickerzeugnisse ihrer Mütter weder als Mützen noch als Kaffeewärmer erwerben wollten, jedoch wurde es uns bei einem Strandspaziergang etwas mulmig, angesichts der Wolkenmassen, die immer dunkler wurden.


Wir machten uns also wieder auf zur Küstenstraße, fuhren durch große Arganwälder, bewunderten die Natur und landeten zuletzt auf dem CP Municipal in Safi.
Am anderen Morgen beobachtete uns ein Pfau beim Frühstück.

Auf der Weiterfahrt die Atlantikküste entlang regnete es hin und wieder, aber was soll´s, die Obst- und Gemüsefelder, die sich oft bis hinunter an den Strand ziehen, brauchen das, und die Bauern freut´s. Steilküsten sind jedoch bei jedem Wetter beeindruckend und gigantisch, wenn die Wellen mit voller Wucht gegen die Felsen klatschen und die Gischt bis zur Straße hochspritzt. Nicht nur Landwirtschaft gibt es hier, auch schöne Badeorte mit Golplätzen und Strandclubs, sehr mondän.
Auf dem CP von El-Jadida  stehen die Womos wieder dicht an dicht auf dem vom Regen aufgeweichten Platz. Wer´s mag?
Aus dem Campingführer Marokko von Edith Kohlbach hatten wir uns für den nächsten Halt und als Ruhepause einen kleinen familiären Platz nördlich von Mohammedia ausgesucht. Also rauf auf die Autobahn, an Casablanca vorbei,
Mohammedia-West raus, bei Marjane rein zum Einkaufen und 2 km weiter auf den Platz von Said - zum Meer nur ein kleiner Spaziergang.


Hier an der Atlantikküste hatten wir nicht so ein Glück mit dem Wetter. In einer Regenpause machen wir unseren Strandspaziergang, hatten aber keine rechte Freude daran. Der Strand ist zum Teil vermüllt, ungepflegt und die Einrichtungen vergammelt.


Morgens schien die Sonne wieder. Auf der Fahrt nach Rabat kamen wir nach kurzer Zeit an dem schönen strandnah gelegenen Campingplatz " L´ Ocean Bleu" vorbei, ein gutes Stück weg von der Straße und sehr einladend. Kurz entschlossen fuhren wir den Platz an und verschoben die Besichtigung von Rabat auf einen der nächsten Tage. 


Wir waren mit allem was man so zum täglichen Leben braucht gut versorgt, frisches Brot gab es jeden Morgen an der Rezeption, also einfach mal nichts tun außer lesen, grillen, anderen Campinggästen zusehen, was die so treiben, oder einfach nur dasitzen, wie schön!
In der Rezeption des Campingplatzes gab es einen Aushang mit dem Hinweis, daß man zur Besichtigung der Hauptstadt auch mit Bus und Bahn fahren kann. Besser geht´s doch gar nicht, zumal es in Rabat weder Camping- noch Stellplatz gibt. Ca. 500 m von unserem Platz war eine Bushaltestelle. Mit dem Bus fuhren wir zum Bahnhof von Mohammedia, dort rein in die S-Bahn (ganz modern), und in ca. 1 Stunde hat man den Hauptbahnhof von Rabat-Ville erreicht - tja, wenn man nicht eine Station vorher aussteigt. Als wir unseren Fehler bemerkten, war der Zug schon abgefahren (im wahrsten Sinne des Wortes). Da standen wir nun, etwas hilflos umherblickend, in einem Vorort. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen, um in´s Zentrum zu kommen. Das Petit-Taxi brauchte dann noch eine 1/2 Stunde durch total verstopfte Straßen. Wie gut, daß wir nicht mit unserem Bus nach Rabat gefahren sind!!!
Endlich standen wir vor einem der schönsten Altstadttore Rabats (oder ganz Marokkos?)  in der Nähe des Königspalastes.


In den Palastanlagen konnten wir an diesem Tag leider nicht lustwandeln. Aber die Stadt hat noch so viel Sehenswürdigkeiten,
wie die Medina


oder die Festung

mit ihrem blauen Innenleben


Mit platt gelaufenen Füßen vom Pflastertreten erreichen wir dann abends, schon bei Dunkelheit, per Bahn und Bus wieder unser grünes Zuhause.
Am nächsten Tag war wieder Ruhe angesagt, ist doch ganz schön anstrengend so eine Stadtbesichtigung, wir haben bei weitem nicht alles gesehen, was wir uns ansehen wollten. Salé, die Schwesterstadt mussten wir ganz auslassen, aber der nächste Winter kommt bestimmt, den wir wieder in Marokko verbringen wollen, und dann kommt alles dran, was wir diesmal nicht geschafft haben.
Wir genießen am 1.2. nochmal einen Sonnentag am Meer, denn morgen soll´s weitergehen.

Am nächsten Tag, unserem Reisetag, regnete es in Strömen. Hin und wieder lockerte es zwar auf, aber als wir bei Meknes aus dem Supermarkt (Marjane) kamen goß es wolkenbruchartig. Nun galt es den Campingplatz zu finden, den wir uns ausgesucht hatten, der liegt zwischen Meknes und Moulay Idriss. Durch die fehlende Beschilderung und mangelnde Ortskenntnis kam es dann doch zu einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt. Wie so oft in Marokko erlebt, erklärten uns freundliche Polizisten den Weg, und so erreichten wir in der Dämmerung den CP Belle Vue. Ein schöner Platz mit freundlichem Service.


Am nächsten Morgen lachte die Sonne wieder, aber es war sibierisch kalt.
Noch im Bett liegend und in der Aufwärmphase streikte plötzlich die Heizung - die Gasflasche war leer.
Also, raus aus dem warmen Bett und Flaschentausch. Dann klopfte es an die Tür, der junge Mann vom Campingservice stand mit frischem heißen Pfefferminztee davor, das kam gerade recht bei der Kälte. Perfekt.

Wir machten uns fertig  für die Stadtbesichtigung,


fingen uns ein Taxi ein (ortsüblich: 6 Passagiere in einem alten Mercedes PKW, 2 auf dem Beifahrersitz und 4 auf der Rückbank) und ab gings in wilder Fahrt für 10,- Dirham p.P. nach Moulay Idriss. Eine sehr orientalische und heilige Stadt. Christen, oder besser Ungläubigen ist der Besuch der Moschee verboten. Dafür wird vor den Toren, genau wie bei christlichen Wallfahrtsstätten, heiliger Kitsch angeboten.


An den Hang eines Berges gebaut, bietet die Stadt an jeder Ecke andere Ein-



 und Ausblicke.


Die Souks in der Medina sind etwas besonderes. Zum Teil noch nach Handwerken getrennt, in verschiedenen Gassen oder Arkaden, oder Innenhöfen findet man was man braucht in vielfältiger Auswahl.


Malerisch und ohne Anmache. Wir hätten noch stundenlang bummeln können, wenn wir nicht so durchgefroren gewesen wären. Heiße, frischgebackene Pfannkuchen, unser Abendessen, wärmten uns auf der Fahrt zum Campingplatz die klammen Finger. Zurück nahmen wir uns ein Taxi ohne Mitfahrer für 60 DH.

Für den nächsten Tag hatten wir uns die antike Stätte Volubilis zur Besichtigung vorgenommen. Die Anlage beeindruckt schon von weitem.


In mühevoller Kleinstarbeit wurden hier Mosaike freigelegt und zusammengefügt.

 

Wie groß die Anlage ist merkt man erst am anderen Ende


und irgendwann an den müden Füßen.
Durch das gewaltige Tor verlassen wir das Altertum.



Nach der Antike, heute das orientalische Meknes.
Stoßen wir also das Tor auf zur Stadtbesichtigung.


Was hat mich wohl geritten eine Schlange zu küssen?







Am 6.2. rollten wir im Vorfrühling durch die schöne Bergwelt Richtung Quezzane. Wir übernachteten vor der Stadt auf einem Stellplatz mit Auberge. Im dazugehörigen und beheizten (!) Restaurant (ein großer Ofen steht in der Mitte) haben wir sehr gut gespeist.

Über die Ausläufer des Rif-Gebirges näherten wir uns Chefchaouen. Plötzlich liag die Stadt vor uns.


Schon von weitem sieht man ihr das andalusische Erbe an, ganz in Weiß, und in den verwinkelten Gassen wird


man ganz eingenommen von dem romantischen Flair. 
 
 


Wir entschloßen uns, nicht im Rif-Gebirge zu übernachten. Sobald die Sonne untergegangen war, wurde es ungemütlich kalt. Es zog uns deshalb wieder ans Mittelmeer. In Tetouan gingen wir nochmal einkaufen in einem Marjane. Von dort ist es nicht mehr weit nach Martil, dem Ausgangspunkt unserer Reise. Wir hatten vor, auf dem Campingplatz zwei Tage zu bleiben, um Sonne zu tanken, zu  lesen, Gasflasche zu füllen etc.Am nächsten Tag genossen  wir dann die wohlige Wärme der Sonne in der Hoffnung, das auch am nächsten Tag tun zu können, füllten die leere Gasflasche und bereiteten uns auf die Ausreise vor. 
Leider, leider fing es in der Nacht zu regnen an. Der ganze Platz stand unter Wasser. Nix wie fort.
Der Fährhafen, Port Tanger Mediteranée, ist nur 60 km entfernt. Damit war eine wunderschöne und ereignisreiche Marokko-Fahrt zu Ende. Ein letzter Blick zurück.


Dann hatte uns Europa wieder. Im Hafen von Algericas herrschte das reinste Chaos auf dem Schiff. Wir sind ja schon mit vielen Fähren gefahren, rauf und runter ohne Probleme. Bisher wurden wir immer ein- und ausgewiesen, und das Personal hat darauf geachtet, daß die Fahrzeuge geordnet das Schiff verlassen konnten. Hier hatte sich jedoch kein Ordner sehen lassen, alles drängelte zum Ausgang. Schneller ging es dadurch auch nicht.
Wir benötigten 2 Stunden, um von der Fähre herunter zu kommen und nochmal eine, um aus dem Hafengelände zu kommen. Sehr nervig die ganze Angelegenheit.
Um 22 Uhr haben wir dann endlich unseren Stellplatz vorm Lidl erreicht. Am nächsten Morgen gehörten wir zu den letzten WoMos, die noch auf dem Parkplatz standen.


Unser Frühstück besorgten wir uns beim idealerweise nahe gelegenen Bäcker und Metzger. Gestärkt kehrten wir dann auf die Straße Richtung Norden zurück. Der Himmel war blau, die Sonne schien.


Wir fuhren auf der Küstenautobahn um Malaga herum und nach einer schönen Fahrt an der Küste, die wir noch nicht kannten, runter ans Meer in ein schönes Städtchen direkt an einer Bucht mit einem feinem weißen Strand. Neben der Straße, auf festgefahrenem Sand, parkten Autos, und wir auch, ein wahrharft idealer Stellplatz.Am nächsten Morgen hatten wir schöne Ausblicke:
auf  das eine Ende


und auf das andere Ende der Bucht.


Auf dem Weg zum Bäcker entdeckte ich noch ein öffentliches WC, in das wir dann später entsorgen konnten. Das Städtchen selbst ist wunderschön. Oben an den Berghängen ist die Bebauung stilvoll - nicht zugeklotzt mit sich hunderfach wiederholenden Fassaden. Wir machten eine Rundfahrt um die Gemeinde, blieben dann auf der Küstenstraße, von der wir hinter Almeria durch den Naturpark Cabo da Gata an die Küste nach Caboneras kamen.  
Vor Mojacar liegt oberhalb des Strandes, abseits der Straße, ein kleiner Platz auf dem wir gut stehen konnten. Mit Blick aufs Meer und einen alten Wachturm genoßen hatten wir einen schönen Nachmittag und Abend.


Am nächsten Morgen bei unserem Strandspaziergang


schauten wir uns den Wachturm genauer an. Die eigentümliche Architektur ließ keine Rückschlüsse
auf Epoche und Erbauer zu.


Der folgende Küstenabschnitt ist fest in englischer Hand, wie man leicht aus den Angeboten der Restaurants, Boutiquen und Supermärkten ersehen kann.
Wir näherten uns allmählich dem kleinen Städtchen S.Juan d.l. Terreros. Dort waren wir vor 5 Jahren schon einmal. Wir haben den Ort nicht sofort wieder erkannt, hat sich doch so manches verändert, auch hier wurde viel gebaut, zum größten Teil Ferienappartements. Den Stellplatz, auf dem wir vor 5 Jahren 2 Tage und 2 Nächte verbrachten, totz Mahnung der Guardia Civil: "Dia si, Night no"! haben wir wieder gefunden, verändert zwar, aber schön gemacht. Damals stand dort mitten auf dem Parkplatz ein großer, häßlicher, Müllcontainer, für Ratten (huschten schon einige durchs Gebüsch) unerreichbar. Ein Müllcontainer stand diesmal auch da, nicht so groß und nicht so häßlich, dafür quoll er über, und die Bewohner der Womos, die sich so malerisch um den Container plaziert hatten, legten ihre Mülltüten auch weiterhin dort ab. Schade, wir wären gerne geblieben, auch für 2 bis 3 Tage, denn das Wetter war strahlend, und um diese Jahreszeit heißt es noch:`Noche si, si`!!
Über Murcia, Elche und Alicante benutzten wir die Autobahn und fuhren sodann die schöne Küstenstraße von El Campello, an dem  "romantischen Fischerdorf" Benidorm vorbei bis Demia.  Dort übernachteten wir.


Eigentlich wollten wir uns bei Denina auf einem der Stellplätze für ein paar Tage einnisten - wir mußten auch dringend entsorgen. Doch die Plätze waren voll mit "Überwinterern", d.h. WoMos dicht an dicht. Wir sind in die Berge geflüchtet. Hinter Shivas betreibt Mattthias und seine Frau eine Bikers-Farm, der ein kleiner Stellplatz angeschloßen ist.


Wir waren die einzigen Gäste zwischen blühenden Obstbäumen. Das war besser als der Plastiktourismus an der Küste. 
14.2. Heute hatten wir ein Bergwelterlebnis. Schon die Strecke Chiva-Liria (CV 50) war wunderschön, jede Serpentine ein anderer Ausblick.


Die folgende CV 20 von Liria nach Segorbe und weiter nach Ouda hat das aber noch getoppt.
Ein Paßsträßchen von manchmal nur 3 m Breite (für Fahrzeuge mit einer Länge ab 8 m gesperrt)
führte uns auf den 1041 m hohen Gipfel der Serra d´ Espada. Die schnelle 340 brachte uns dann nach Peniscola. Dort auf den Stop & Go Stellplatz (€ 6,- für 24 Std).


Schon von außen sieht die Stadt interessant aus.
Steht man aber erst oben auf der Burg, sieht man die ganze Stadt vor sich ausgebreitet.
 

Natürlich ist die Altstadt unterhalb der Burg das Highlight.
Über steile Treppen
 

kommt man auch an einem Haus vorbei, dessen Fassade völlig mit Muscheln verkleidet ist.


An jeder Ecke gab es was zu schauen.
Nach der ausgieben Besichtigung übernachteten wir nicht im, sonder gegenüber dem Plaza-Hotel.



16.2. Und weiter ging´s nach Norden die Küste hoch. Vor dem Ebro-delta sollte es eigentlich ein Stellplatz geben, so der Bord-Atlas. Fehlanzeige ! Selbst die Polizei wußte davon nichts. Derartige Fehlinfos sind ärgerlich, verlorene Zeit und vergeudeter Sprit.(Im Bord-Atlas 2012 ist der Platz auch nicht mehr gelistet)
Da der folgende Küstenabschnitt uns nicht so interessant erschien, machten wir wieder einen Abstecher ins Bergland und suchten dort nach einem Stellplatz. Die Stadt Morella an der 252 zwischen Vinaros und Reus hat einen, sehr schön gelegen, mit Blick auf die imposante Festung und außerdem kostenfrei. 


Einen Nachteil gab es jedoch : Es war eiskalt!! Wir genossen den Aufenthalt trotzdem. Die Heitzung lief wieder einwandfrei, auch mit Butangas, nachdem ich den Gaskasten isoliert hatte.
Am nächsten Morgen hatten wir Eisblumen an den Fenstern. Eigentlich wollten wir noch Festung und Altstadt besichtigen, aber da das Warnlicht der Bremsanlage aufleuchtete, ließen wir das bleiben und entschlossen uns, den Pass wieder runter! zurück an die Küste nach Vinaros zu fahren. Dort entdeckten wir zu unsere Freude gleich am Ortseingang eine Citroên-Werlstatt, die wollten allerdings, nach KVA, € 800,-- für die Reparatur, was uns überhaupt nicht mehr freute. Die Ersatzteile sollten dann am kommenden Dienstag oder Mittwoch aus Madrid kommen (wir hatten Freitag vor Fasching!!!), und wir sollten uns dann vorerst mal am Montag wieder melden. Irgendwie hatten wir kein gutes Gefühl bei der Sache, so entschlossen wir uns kurzerhand weiter zu fahren, Bremflüssigkeit war ja nachgefüllt, Lichtchen brannte nicht mehr, sollte es trotzdem wieder leuchten, blieb immer noch die Möglichkeit, Flüssigkeit nachzufüllen - Liquid de Freno
Zu Hause hat dann die Reparatur tatsächlich nur € 470,- gekostet.
Jetzt nahmen wir die schnelle E 15, soweit sie mautfrei war, oder die paralelle N II. An Tarragona  und Barcelona vorbei, wechselten wir dann auf die Küstenstraßen der Costa Dorada und anschließend Costa Brava.
Hinter Blanes und vor Lloret de Mar steht oberhalb eines sehr schönen Strandes das Kloster Santa Christina mit großen ebenen Parkplätzen davor, das war uns noch in Erinnerung von einer früheren Reise an diesen Küstenabschnitt. Daß da jetzt ein Zaun drumherum und ein Tor (natürlich geschlossen) davor ist, wissen wir jetzt. Im darüberliegenden Villenviertel fanden wir ein noch unbebautes Grundstück, groß, eben, nicht eingezäunt, also ein idealer Stellplatz für uns, mit

 

wundervollem  Blick auf  Meer und Küste.


Völlig ungestört haben wir dort die Nacht verbracht.

18.2. Die Sonne schien, das Warnlicht der Bremse nicht!! Bei wenig Verkehr fuhren wir Richtung Francia.
Um die Großstädte machten wir einen Bogen und kamen so flott voran. Ab Béziers war das Central-Massiv
unser Ziel. Bis hierher hatten wir schönes, aber sehr kaltes Wetter, war ja auch immerhin erst Februar. Jetzt wurde es richtig winterlich, erst neblig, dann fing es auch noch an zu schneien, dazu blies ein heftiger Wind, brrrr!! ganz schön ungemütlich. Für die Nacht hatten wir uns den kostenfreien Stellplatz in Millau ausgesucht.


Millau liegt in einem Tal umgeben von hohen  Bergen. Auf der Fahrt dorthin bestaunten wir eine aufregend schöne Landschaft, tiefe Schluchten, bizarre Felsformationen, die Fahrt war ein Vergnügen, es hatte aufgehört zu schneien, der Himmel war wieder klar, die vierspurige Straße mautfrei und trotzdem kein Verkehr.
An Clermont-Ferrand vorbei erreichten wir am nächsten Tag gegen Abend Chalon sur Saone. Auch diese Stadt hat am Rande ihrer Altstadt einen Stellplatz eingerichtet. In der Nacht waren die Temperaturen wieder sehr frostig und am nächsten Morgen war, wie nicht anders zu erwarten, das Wasser weggelaufen, hat sich zu Eis verfroren, und das Gas war alle!! Bis Deutschland waren es zwar noch einige Kilometer, aber an einem Tag zu schaffen, so zogen wir vergnügt los, die Altstadt zu erkunden.


 

Nach unserem Morgenspaziergang und der Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten


machten wir uns an die vorletzte Etappe.
Ab Dôle fuhren wir durch das Doubstal, querten Besancon, blieben im Tal bis Montbéliard, bogen ab nach Belfort, um dann über Mulhouse nach Deutschland einzufahren. Da wir einen Geburtstag im Elsass feiern wollten, mußten wir uns noch mit Propangas versorgen. Die Gasflasche konnten wir ibeim OBI in Breisach tauschen, ohne große Umwege fahren zu müssen, wunderbar. Danach ging es wieder über den Rhein nach Colmar und weiter nach Turckheim.
Dieses entzückende Weinstädtchen hat einen Stellplatz und einige gemütliche Weinstuben.
In einer von diesen liessen wir uns verwöhnen.
21.2.
Wie immer, wenn wir aus dieser Richtung kommen, entsorgten wir nochmal auf dem Stellplatz unter der Haut Koenigsbourg, kauften bei Leclerc in Soufflenheim ein und tankten das preiswertere Diesel.
Durch die Pfalz erreichten wir  nach ca. 12 000 km wieder unsere Bergstraße. 






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen