Sonntag, 8. Juni 2014

Rumänien 2014 Teil VII

Die Maramures - Das Land der Holzkirchen

 

Es ist landwirtschaftlich geprägt, das Leben geht einen ruhigen, eher gemäßigten Gang.


















Über den Prislop-Paß, den wir uns jetzt vornehmen, ist die Straße in einem miserablen Zustand, dazu regnet es sehr, in den teils recht großen Schlaglöchern steht das Wasser bis zum Rand (darin sollen ja sogar Klaviere versinken!). Es dauert schon ein "bißchen" länger bis wir den Paß überwinden, aber die Schönheit der Landschaft, auch im Regen, entschädigt uns für die Anstrengung. Nach einer Übernachtung in der WoMo-Pension Borsa-Tourism nehmen wir das Izei-Tal unter die Räder.

Bei Mosei biegt man von der (18) nach links ab um dann bei Sacel nach rechts in das Tal einzubiegen. Von hier aus gehen kleine Nebenstrecken zu den alten Holzkirchen in Ieud gleich bei Bogdan Voda. Vier davon gibt es hier, alle gehören seit 1999 zum Unesco Weltkulturerbe.






Die aus Tannenholz errichteten Kirchen

















sind meist ohne Nägel im Nud- und Feder- System erbaut und mit Schindeln gedeckt..














Diese soll die älteste  ihrer Art sein,
angeblich 1364 erbaut.












 


In den Dörfern hat sich der alte Brauch gehalten, vor Häuser, in denen heiratsfähige Frauen wohnen, Bäumchen aufzustellen, die mit Töpfen, Krügen und allerlei Küchengeschirr bestückt sind. 

















Auch in den Nachbarorten Botiza und Poenile Izei stehen uralte Holzkirchen.

























Zwischen den Kirchen eine urtümliche Landschaft











und neben den alten Kirchen steht meist eine neue.
 
 



























Von Poenile aus wollen wir direkt in das Haupttal zurück und folgen dem Wegweiser nach Glod.
Nach kurzer Strecke mit Asphalt wird die Route zum Weg


von rechts und links rückt der Wald ein bißchen näher an uns heran, bewohnt ist die Gegend ja noch







wenigstens bleibt uns bis Glod Gegenverkehr erspart.





Von dort ist es wieder ein Asphaltsträßchen, das uns bei Barsana ins Vadu Izei führt.









Hier gibt es zur Abwechslung mal ein modernes Kloster (Bj. 1993) zu besichtigen, das in traditioneller Holzbauweise erichtet worden ist.














 








                  Sehr beeindruckend




 





                 und sehr schön























Für heute haben wir genug von Kirchen und Klöstern, folgen der (18)


nach Sighetu Marmatiei auf den CP Iza Camping. Dort treffen wir auch wieder den kleinen Yannik mit seinen Eltern.
Die Stadt selbst hat einiges zu bieten, so z.B. ein großes Freilichtmuseum mit über 30 alten Häusern in der typischen Bauweise der Landschaft inklusiv einer Kirche, das Elie Wiesel Museum in einem ehemaligen Militärgefängnis, als Gedenkstätte für die Opfer des kommunistischen Terrors,  letztlich könnte man noch einen Tagesausflug von hier in die Ukraine machen. 
Das lassen wir aber alles und suchen uns als nächstes Ziel den "fröhlichen Friedhof"  kurz vor der Grenze aus.
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts hat der Künstler Ioan Stan die Gräber dieses Friedhofs mit originellen Grabkreuzen geschmückt, die die Toten bei ihrer Arbeit, ihren Vergnügungen und einzelne Lebensabschnitte darstellen.














Auch wie die Todesfälle zustande kamen, wird bildlich dargestellt, nicht lustig, nein, sehr traurig.





















Schlußendlich fahren wir noch zum Kloster Peri-Sapanta, erst vor kurzem fertig gestellt mit einem 78m! hohen Holzturm. Es liegt fast auf unserem Weg, zur ukrainischen Grenze sind es nur noch ein paar Meter.   



Unsere Strecke führt uns jetzt in die größte Stadt des Maramuresch, nach Baia Mare.
Die schönere Route soll die über das Badestädtchen Ocna Sugatag / Altwerk sein. Thermalquellen und viele Hotels mit Schwimmbädern, im weiteren Verlauf der Straße viele künstliche und auch natürliche Seen die durch den Salzabbau der letzten Jahrhunderte entstanden sind.
Das alles haben wir nicht oder nur durch einen Regenschleier gesehen.
Die ehemalige Berwerksstadt Baia Mare, übersetzt "Große Grube" durchfahren wir. Es regnet immer noch. Hinter der Stadt hört eigentlich die Maramuresch auf und wir nähern uns der ungarischen Grenze.
Ganz im Nordwesten Rumäniens liegt das Sathmarer Land, historisch der Kreisch zugehörig, war es meist ungarisch. Auch heute sehen sich die Einwohner eher als Ungarn, denn als Rumänen.
Die Hauptstadt dieser Region ist Satu Mare. Die Landschaft um den Lacul Apa ist touristisch erschloßen, Hotels, Campingplätze, Badeseen.
Ja, bei Sonnenschein hätte man hier an einem der Seen noch einen Faulenzertag einlegen können. Erst gegen Abend jedoch hört der Regen auf, die Wolken verziehen sich und die Sonne scheint uns wieder vom blauen Sommerhimmel. Wir übernachten in Carei auf einem CP mit Freibad daneben.


Über Tasnad, auch ein Ort mit Thermal- und Freizeitbad, kommen wir nach Zillenburg / Zalau.
Wo früher Daker und später die Römer siedelten stehen heute Plattenbauten und sonstige Betonklötze, noch aus der kommnunistischen Zeit, nicht schön, aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Hier endet der siebte Teil des Reiseberichts

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2014/06/rumanien-2014-teil-viii.html

 

Donnerstag, 5. Juni 2014

Rumänien 2014 Teil VIII


Zurück in Transsilvanien, über  den Transalpina - Paß und Richtung Heimat


Von Carei aus folgen wir der (1F) nach Tasnad/Trestenburg, auch in diesem circa 
10.000 Einwohner Ort gibt es ein großes Thermal- Freizeit- und Spaßbad das immer weiter ausgebaut wird, dann nach Zalau/Zillenburg, hier ist die Straße in einem sehr schlechten Zustand. 
Die Stadt selbst kann man ruhig links liegen lassen. Auch die Ausgrabungen in der einst 
von 5000 Mann gehaltenen römischen Garnison, dem Porolissum heben wir uns für eine 
spätere Reise auf.
Da das Wetter wieder sommerlich geworden ist, wollen wir in den Apuseni Nationalpark, um uns dort am Lac Fantanele eine Ruhepause zu gönnen. In Huedin, das in Siebenbürgen liegt und von wohlhabenden Roma besiedelt ist, staunt man über architektonische Besonderheiten.
Die Zigeunerbarone überbieten sich mit ihren Dachaufbauten. 




Im Nationalpark fahren wir auf kleiner enger Straßeund biegen kurz vor Marisel zu einem See hinunter.Von der Straße aus uneinsehbar, stehen wir bald an einer  großen Campingwiese, direkt am Wasser gelegen.





Gegenüber plätschert unter einer Brücke hervor ein kleiner künstlicher Wasserfall.





Wir haben uns schnell eingereiht. 
Die Rumänen sind Weltmeister im Grillen.
Vor jedem Zelt ein Feuer, von dem verführerische Düfte zu uns rüber wehen. Die Feuerstellen überlassen wir unseren Campingnachbarn und legen unsere Grilladen auf den Gasgrill.







Wir genießen die Sonnenstunden bis zum 6.7.

Die Nebenstrecke endet in dem Städtchen Gilau an der (1) nach Cluj-Napoca/Klausenburg.
Wir ergänzen hier unsere Vorräte und bleiben auf dem CP Eldorado, auch zum Ent-
und Versorgen. Morgen wollen wir uns Klausenburg ansehen.
Heute ist Klausenburg die zweitgrößte Stadt in Rumänien.
Bevor man die Stadtmitte erreicht,muß man durch das große Gewerbegebiet mit Shopping-Malls, Baumärkten und den auch bei uns bekannten Supermärkten. Es ist Montagmorgen und für den Weg in die Stadt braucht man viel Geduld. Vor jeder Ampel staut sich der zähflüssige Verkehr. Wir bekamen den Hinweis, daß es sich am besten am Fußballstadion oder am Parcul Central parken lasse, um die Stadt zu besichtigen, aber bei diesem Verkehr können wir uns leicht ausrechnen, daß wir, um einen der beiden Plätze zu erreichen, mindestens noch eine Stunde  benötigen werden. Wir entschließen uns, diesen heißen Sommertag sinnvoller zu nutzen, als im stickigen Auto durch die Stadt zu fahren um einen Parkplatz zu suchen.
Wir nehmen die kurze Straße nach dem schönen Städtchen Turda und besichtigen die stillgelegte, aber sehr kreativ genutzte Saline.

Es geht tief hinunter

ganz tief unten kann man auf einem kleinen See mit dem Boot herumrudern,









sogar ein Riesenrad wurde hier aufgestellt


















und Tischtennisplatten,
 an denen auch gespielt wird.

Nach Besichtigung und wieder an der Oberfläche fahren wir zur Cheile Turzii (Turda-Schlucht). 
Auf der Campingwiese über der Schlucht richten wir unser Lager ein. Hier planen wir für den nächsten Tag die Überquerung des Transalpinapasses.




Dazu folgen wir der (1) nach Süden und fahren durch Alba Julia nach Sebes.
Dort fängt die Paßstraße ganz romantisch an, als Sträßchen neben einem kleinen
Bach 
 und schwingt sich dann durch Tannenwälder
am Lac Tau Bistrita  vorbei bis 


zum grösseren Lacul Oasa Mica, der nur namentlich "Kleinen Oase"



Wir überqueren bei Höhenmeter 1678 den Passsattel, biegen nach rechts Richtung Petrosani ab.
Der Groapa Seaca mit 1575 m ist für uns die letzte Steigung vor der Abfahrt.
Die Straße hat zum Teil keinen Asphalt mehr oder besteht nur noch aus Schlaglöchern.
Das geht hinter dem Paß so weiter, für Fahrer und Auto eine Tortour.

Aber dann wird die Landschaft wieder lieblicher
und die Straße besser.
Petrosani, eine Bergbaustadt muß man sich nicht anschauen. Wir fahren hier auf die (66) und verfolgen sie bis Simeria. Dort nimmt uns die WoMo-Pension Villa Dörr auf.


Die Besitzer sprechen gut deutsch und sind ganz reizende Leute. Zum Abendessen gibt es kalte Platte mit von der Wirtin zubereiteten rumänischen Spezialitäten. Spät am Abend gucken wir zusammen mit den Wirtsleuten noch das WM-Spiel  Brasilien - Deutschland, sehr aufregend. Weit nach Mitternacht legen wir unser müdes Haupt zufrieden mit dem Ausgang des Spiels aufs Kissen.

Der Rest unserer Reise ist jetzt schnell erzählt:
Über die (E 68) kommen wir nach Arad, eine eindeutige Fehlentscheidung.
Der LKW Grenzverkehr fängt schon in der Stadt an und zieht sich bis zur ungarischen Grenze hin.
Leser und vielleicht Besucher von Rumänien, tut euch einen Gefallen und fahrt diese Strecke möglichst nicht. Besser man fährt über Temmeswar die für Fzg´e unter 7,5 to zugelassene  Nebenstrecke (6) nach Mako / Ungarn.
Wir übernachten wieder in Mako auf dem schönen Campingplatz, eigentlich haben wir vor, hier noch einen Tag zu bleiben, aber die Gewitterwolken verfolgen uns bis Ungarn und entladen sich heftig, auf der Campingwiese können wir nicht stehen, wir bleiben auf dem gekiesten Zugang zum Fluss, sind ohnehin die einzigen Gäste. Am Morgen geht es dann via Autobahn durch Ungarn nach Österreich, an Wien vorbei bis Ybbs, das einen Stellplatz direkt am Donauufer hat. 


Am 11.7. sind wir wieder in Deutschland. 
Bei Straubing ab von der Autobahn, über die Landstraßen gönnen wir uns noch einen schönen Abschluß: Rothenburg ob.d. Tauber, Romantische Straße nach Röttingen, dort auf den Stellplatz,
abends ein gutes Essen in einer gemütlichen Wirtschaft.
12.7. :
Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim, Walldürn, Michelstadt, Alsbach, Home again.