
Kapitel 3: Finnland, Baltikum und Polen
Finnland
Nach kurzer Suche in der Umgebung entschließen wir uns zu einer Fahrt in die Schären. Ein Schild „Badeplatz“ gibt uns dann den entsprechenden Hinweis. Hakkenpää heißt der Ort bei dem Badeplatz, der neben einer kleinen Marina auch noch über die entsprechende Infrastruktur verfügt.
Nachmittags kommen wir in Rauma an, finden einen 12 Std.-Parkplatz und machen uns auf zur Stadterkundung. Die Altstadt besteht ganz aus Holzhäuser, in denen kleine Läden, Cafes und Kneipen untergebracht sind.
Über die schnelle Straße Nr. 2 kommen wir nach Pori. Unweit der Innenstadt gibt es einen kostenfreien 24 Std.- Parkplatz. Bei unserem Stadtrundgang erkundigen wir uns auch bei der T-Info nach den Jazz-Konzerten, für die diese Stadt in den Sommermonaten berühmt ist. Die „Jazz-Straße“ liegt am Flussufer. Man hat einen schönen Blick über den Fluss ans andere Ufer an der die große Arena liegt, in der die Jazzkonzerte mit weltberühmten Interpreten stattfinden, u. a. wird auch Melody Gardot hier auftreten. Auf dieses Ereignis werden wir leider verzichten müssen, da dies erst in ein paar Tagen sein wird, so lange wollen wir aber nicht bleiben.
Einige Konzerte finden auch heute Abend statt. Kostenlos. Vor einer Gruppe junger Musiker bleiben wir stehen, sie bieten Reggae-Jazz. Klasse, hat uns von den heute auftretenden Gruppen am besten gefallen. Wir gönnen uns ein Glas Bier, 0,4 l für € 6 und eine Gläschen Wein, 0,25 l für 8 €. Tja, Finnland ist recht teuer geworden, bekommt aber gut; es war auch ohne Alkohol ein sehr schöner Abend.
Pori ist eine hübsche und lebendige Universitätsstadt, und weil es so ein schöner Sommermorgen ist, bummeln wir noch ein bisschen durch die Fußgängerzone. Auf dem großen Marktplatz stehen Gemüsestände. Radieschen leuchten rot im Sonnenlicht, also kaufen wir welche für € 2,--!!! Es ist uns heute rätselhaft, warum wir das ganz preiswert fanden.
Die nächsten Kilometer fahren wir auf der schnellen 11 und biegen erst auf die Nebenstraße Nr. 25 ein und dann auf die 259 ab. Auf kleinen Sträßchen geht es weiter, bald auf staubiger Schotterstraße. Wir sind im großen Wald alleine. Die dann folgende Straße Nr. 276 ist eher langweilig, sie führt parallel zum Seeufer –aber vom Wald getrennt- nach Norden. Wir wollen zum Seitseminen-Nationalpark, um zu wandern. Den erreichen wir auch bald und suchen uns am Rande des Parks einen Wanderparkplatz. Traumhafte Ruhe um uns herum.
Am nächsten Tag genießen wir Badefreuden im nordischen Hochsommer.
Via Autobahn ist Helsinki schnell erreicht. Doch wohin? Wie immer ist der Hafen eine gute Adresse und nach einer ersten Stadtrundfahrt entdecken wir ca. 2 km hinter dem Zentrum und 1 km hinter Viking-Line einen 12 Stunden-Parkplatz direkt am Wasser.
Das Baltikum
Gegen 14:30 am 14.7. verlassen wir den Hafen von Tallin.
Die Stadt hatten wir bereits auf unserer Baltikumreise vor 6 Jahren intensiv besichtigt. Heute ist es uns mehr nach Natur.
Dafür bietet sich der Lahemaa Nationalpark an. Bei Kolga, ca. 50 km östlich von Tallin verlassen wir die „schnelle“ E 20/1 und fahren über kleine und kleinste Sträßchen bis Pärispea, das nördlichste Kap. Zum übernachten eignet sich diese Gegend nicht. Viele Ferienhäuser und Hütten lassen keinen Platz für einen schönen Stellplatz. Wir durchqueren den schönen Park und laufen den offiziellen Stellplatz in Palmse an. Eine Wiese hinter einem Cafe/Restaurant mit Platzservice: Dusche und WC für € 10.-.
Das Landgut von der Pahlen in Palmse, keine 15 Minuten von unserem Platz entfernt, ist historisch sehr interessant, da es die gesellschaftlichen Strukturen Estlands im 18. und 19. Jahrhundert widerspiegelt. Das Gut hat die kommunistische Zeit gut überstanden und ist liebevoll restauriert. Wunderschön.
E 20, der wir bis Kothla-Järre folgen und biegen dann nach Süden ab.
Wir haben unseren Badewunsch noch nicht aufgegeben. Der große Peipsi-Järr soll unsere Gelüste befriedigen. Vor Kodavere ist ein Platz – Mittelding zwischen Camping-, Bade- und Picknickplatz- mit ein paar Hüttchen, Feuerstellen etc., die Nacht für 10 €, hinter einem Wäldchen direkt am Ufer des Sees. Den ganzen nächsten Tag genießen wir den Luxus des kühlenden Nass und des Nachts das Lagerfeuer an Rotwein.
Nach Südwesten fahren wir eine kleine Straße, bis wir wieder auf der E 3 sind, die uns nach Tartu führt. Es ist auch für diese entzückende Stadt
Unsere “Navina“ ist bei der weiteren Routenplanung keine große Hilfe. Sie kennt das hier alles nicht. Wir schicken sie zur Ruhe ins Handschuhfach.
Schließlich finden wir die „gelbe“ 48 auch so. Sie führt uns um den Vörtsjärr nach Vijandi. Ca. 30 km südlich, bei Karksi – Nuia wartete die ganze Zeit ein Waldsee mit Picknickplatz auf uns. Davor, auf dem Parkplatz, von Grün umgeben, haben wir übernachtet.
Nach Valga wird die Landschaft etwas langweilig –„endlose Weiten“ - ,so geht weiter bis nach Valmiera.
Ab hier beginnt der Gaujas Nationalpark und die Natur um uns wird wieder abwechslungsreicher. Über Ce´sjes, Madona und Jekabpils, der Daugava folgend, dann nach Westen abbiegend und über die Litauische Grenze, erreichen wir bei Utena den Aukstaitijos Nationalpark. Zwar gibt es hier überall jede Menge Wald und Seen, aber erst ganz zuletzt, bei Labanoras entdecken wir einen Picknickplatz am See – Willkommen - .
Am nächsten Tag machen wir einen Bummel durch das nahe Trakai. Eine Besichtigung der Stadt und Burg ist nur zu empfehlen.
Am 1.8. erleben wir eine Invasion von Wohnmobilen mit gelben Nummerschildern. Eine geführte Tour von Holländern mit ca. 20 WoMos
macht hier Quartier. Diese etwas andere Art zu reisen wäre mit Sicherheit nichts für uns Beide. Aber durchaus interessant zuzuschauen.
Über Marijampole geht es jetzt Richtung Polen über die A16 und A5.
Von Suleiken/Suwalki aus kreuzen wir durch die Masuren. Erst nach Olecko dann nach Gizycko/Lötzen. Hinter dem Jachthafen, am öffentlichen Badestrand kann man campen. Das ist auch für die Leute von den Booten gedacht, die mehrere Tage unterwegs sind. WC, Duschen etc., alles vorhanden. Tagesgebühr 10,- € .
Als wir nach 2 Tagen dann am frühen Morgen, so gegen 12:oo Uhr losfahren wollen wir uns Olsztyn/Allenstein anschauen. Das aber wollten noch mehr, sehr viel mehr. Touristen ohne Ende, dafür keine Parkplätze. Wir verschieben den Besuch der Stadt auf ein späteres Jahr.
Über Morag, dem Geburtsort Johann Gottfried Herders, mit seinem schönen Rathaus und der Kirche fahren wir, nachdem wir dem großen Philosophen an seinem Denkmal die Referenz erwiesen haben,
weiter Richtung Norden, bei Marzewo biegen wir nach Westen ab. Über ein kleines Sträßchen erreichen wir Buchwalde, die Talstation des Oberländischen Kanals. Wir übernachteten auf einem kostenfreien Stellplatz, der anlässlich des 150jährigen Bestehens des Kanals
- auch mit EU-Mitteln - errichtet wurde.
Nachmittags ziehen wir weiter. An Danzig vorbei auf die E 28, auf dieser bis Koszalin, biegen Richtung Ostsee ab und landen in Mielno auf einem strandnahen Rummelplatz. Da es aber hier auch einen Stellplatz gibt, bleiben wir. Für eine weitere Suche nach was Besserem sind wir zu müde. Zum Abendessen gibt es Pizza in einem der vielen Restaurants, gut und preiswert. Im Bus lassen wir den langen Tag noch einmal Revue passieren, aber nicht lange, Regen prasselt gleichmäßig aufs Dach, und alsbald sinken wir in den wohlverdienten Schlaf.
Bis Kolberg fahren wir eine kleine küstennahe Straße, um dann wieder auf die E 28 zu stoßen. Über Stettin geht es nach Deutschland.
Wir fahren am Werbelliner See vorbei und landen letztlich in Fürstenberg auf einem uns von früher bekannten Stellplatz nahe der Marina.
Zum Teil durch ödes Agrarland dann mitten durch Magdeburg und weiter über weite Felder kommen wir am Abend in Bad Tennstedt an.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen