Dienstag, 8. September 2015

Bretagne Mai 2015


In die Bretagne ohne Zwischenstation in Paris 

und nur einer kleinen Stippvisite bei den Loireschlössern

 

 

29.4. 2015 nachmittags.
Wie sooft wenn uns unsere Fahrt nach oder durch Frankreich führt, wählten wir die Autobahn durch die Pfalz bis ins Elsass. Gleich nach dem Länderwechsel steuerten wir in Seltz den Super-U an um unsere Vorräte zu ergänzen, das traditionelle Crevetten-Citronmajonaise-Baguette-Abendessen plus passenden Elsässer Riesling zu kaufen und den preiswerteren Diesel zu tanken. Nicht weit von Seltz liegt Soufflenheim, bekannt für die Elsässer Töpferwaren. Dort fanden wir mitten im Ort einen ruhigen Stellplatz für Abendessen und Nacht.




Paris und Versailles standen als erstes auf unserem Reiseplan, also rollten wir über die  Landstraße N4 an Haguenau vorbei Richtung Nancy, durch die Champagne bis Esternay. Den dortigen Stellplatz mitten im Städtchen erlebten wir so:












und am nächsten Morgen sah es nicht besser aus.




Unsere Entscheidung, die Sehenswürdigkeiten von Paris nicht durch Regenschleier anzugucken war schnell gefallen. Also erst das Loire-Tal bis zum Atlantik, dann nach Norden in die Bretagne und auf dem Rückweg nach Paris - so dachten wir.
Von Esternay aus nahmen wir kleine unbenannte Sträßchen nach Süden bis wir in
Nogent-sur-Seine landeten. Am Ortsausgang liegt das Chateau "La Motte-Tilly".



Der letzte Steueraufseher des Ludwig XV.,
Josef Marie Terray,
erwarb zusammen mit seinem Bruder 1748 das bisherige herrschaftliche Gebäude und beauftragte den Architekten Francois Nicolas Lancret dieses abzureisen und  ein Schloß zu errichten. Während der Französichen Revolution wurde es teilweise zerstört.









1910 erwarb  der Graf von Rohan-Chabot
das Schloß und restaurierte es.
Den Park ließ er nach französischem
Vorbild umgestalten.












Seine Tochter, die Marquise von Maillé vollendete das Werk, überließ es später dem französichem Denkmalschutz, mangels eigener Erben.








Als nächstes wollten wir die die mittelalterliche Stadt Sens besichtigen. Nicht bedacht hatten wir  allerdings, daß heute 1. Mai war und durch das lange Wochenende alles was Beine hatte sich dort auf dem Mai-Markt und alles was Räder hatte auf den Parkplätzen versammelt hatte. Vor der Stadt parken, das wollten wir bei dem inzwischen deutlich stärkeren Regen auch nicht.

Briare-Pont-Canal versprach noch ein Highlight: Ein schiffbarer Kanal über die Loire. 
             








Der Kanal







mit Loire














Wegweiser und Verkehrsschilder (Wikinger haben Vorfahrt)


Jedenfalls eine interessante Konstruktion, von der Fa. Eiffel enworfen und gebaut.

                                        Auch einen gut besuchten Stellplatz gibt es vor Ort.




Über Gien fuhren wir am nächsten Tag das Chateau de Sully an.
Neben dem Schloß waren Zelte aufgebaut. Ein Ritterfest für Tausende - das mit dem langen Wochenende hatten wir ja bereits festgestellt. Eine riesige vermatschte Parkfläche für PKW´s und auch eine für MoWo´s waren gedrängt voll. Hier wollten wir nicht sein !!
Alternativ wählten wir das nicht so ferne Chateau de la Ferté Saint-Aubin als Ziel aus, verfuhren uns ein bißchen, suchten den Parkplatz im Centre Ville bei dem Maison de Tourisme und fanden einen perfekten Übernachtungsplatz. Im einem nahen Restaurant haben wir dann sehr gut und preiswert zu Abend gegessen.

 Am nächsten Morgen dann Besichtigung.










Das Chateau stand ein wenig mit den Füssen im Wasser






Im Schloß hatte man für uns den Tisch gedeckt, Ellen schaute schon mal nach dem Tafelwein.


Die Kapelle im Park, der leider auch ziemlich geflutet war.









  



Das Schloß wird noch bewohnt, wenn gleich diese Küche wohl nicht mehr benutzt wird.    

Die Besitzerfamilie bemüht sich das Schloß so auszustatten, wie vor der französischen Revolution. . Ein Besuch lohnt sich unbedingt !

Da es einfach nicht aufhören wollte zu regnen und offensichtlich das ganze Loiretal davon betroffen war, änderten wir unsere Reiseroute noch einmal. Vielleicht ist es in der Bretagne ja besser.
Die Loire wollten wir dann auf dem Rückweg mitnehmen, so dachten wir wiederum.

Über Le Mans und Laval ließen wir uns über kleine Straßen treiben Richtung Fougéres, das wir uns morgen angucken wollten.

Bei Croxville liegt eine  Ferme, die auch einen Stellplatz betreibt.




Eine romantische Atmosphäre
















mehr Blumengarten














  denn Campingplatz






Nach ausgiebigem Schlaf und Frühstück, V+E, Duschen und Körperpflege, Schwätzchen mit den Bauersleuten fuhren wir gegen ca. 14°°Uhr weiter.
Leider regnete es wieder.

Fourgéres ist eine ca. 1000 Jahre alte bretonische Stadt mit heute etwa 20.000 Einwohnern.
Das 1020 erbaute Schloß ist die größte Festung Europas. Unterhalb der Sehenswürdigkeiten liegt ein großer Parkplatz, auch für WoMo´s.


Der Himmel tat uns den Gefallen und schickte Sonnenschein statt Regen.
Ein Fußweg führte uns in das älteste Viertel der Stadt, den Marktflecken Vieil,






der uns auch zur Burg führte










 und in diese hinein





gewaltige Mauern




wo man hinschaut
























und wunderbare Ausblicke



auch wo man hinschaut.






Wer jetz noch mehr will, sollte hinfahren.
Es lohnt sich !!!







IMPOSANT!!!!!!!

       
 Wer kennt ihn nicht, zumindest von Fotos ?

Also, wir hatten den Atlantik erreicht, die Bretagne kurzfristig wieder verlassen um in der Normandie den Mont-Saint-Michel, dort liegt er nämlich, zu  besuchen. Organisatorisch hat sich für dieTouristen einiges getan. Auf dem Festland gibt es einen Riesenparkplatz vor dem Damm für alle Fahrzeugarten. WoMo´s z.B. zahlen für 24 Std. 20,80 € incl. Shuttelbus. Das alles funktioniert reibungslos, ohne große Wartezeiten, wie sich am nächsten Morgen zeigte.












Der Eintritt in die Stadt selbst kostet nichts.


























Es folgt ein Rundgang


























Ab der Mittagszeit nahm der Touristenstrom rapide zu, Zeit für uns Adieu zu sagen.






Wie man sieht, sind wir wieder in der Bretagne. Dies ist der Menhir de Champ Dolent, ca. 9,50m hoch, bei Dol-de-Bretagne 

Uns zog es jetzt wieder an die Atlantikküste. Also ab, direkt nach Norden. Die Straße führt ab Vivier-sur-Mer an der Küste entlang.
Kurz hinter der Ortschaft gibt es mehrere




 Stellplätze









  von denen man







zu Fuß den Strand erreichen kann.
Die Sonne scheint ! 
Zeit zum relaxen. Hier blieben wie
einen weiteren Tag.






Noch ein Stück weiter nördlich an der sehr schönen Küste liegt Cancale.
 



Ein Städtchen mit vielen Strand- und Hafencafés sowie Restaurants, da war kein Plätzchen mehr frei, weil erstens Mittagszeit und zweitens Feiertag, nämlich der 8. Mai. Auch ein Parkplatz war nicht zu haben.
Wir schoben uns mit  den anderen Autos in die Stadt und auf der anderen Seite wieder heraus.
Jetzt sind es schon zwei Städtchen, Sens und Cancale, die wir bei unserem nächsten Besuch ansteuern wollen.



Mit St.-Malo versuchten wir es erst gar nicht, also weiter in die mittelalterliche Stadt Dinan. Dazu überquerten wir die Rance und fuhren nach Süden bis wir die Stadt erreichten. Man kann es sich denken, unsere Befürchtungen wurden leider wahr, schon die Parkplatzsuche war erfolglos. Soviel ist sicher, die Stadt ist ein Schmuckkästchen und die dritte auf unserer Agenda.

Wir fuhren wieder nach Norden. Über die kleine D2, durch Ploubalay, landeten wir
an der Cote d´ Emeraude, der Smaragdküste.  
    

















Nach der Überquerung des
L´ Arquenon liegt nördlich
St.-Cast-le-Guildo.
Vor diesem See-und Touristenörtchen
fanden wir oben auf den Klippen
unseren Übernachtungsplatz.









Es war gerade Ebbe, so hatten wir vom Pointe du Bay aus die Austernzucht gut im Blick,











die am nächsten Morgen wieder im Wasser verschwunden war.















Unser nächstes Ziel war das Fort la Latte.
Vom gebührenfreien Parkplatz führt ein Fußweg durch eine gärtnerisch sehr schön gestaltete Anlage zum Fort.



Von dort geht ein Weg entlang der Steilküste zum Cap Fréhel, bequem und gut zu laufen, aber man muss ja auch wieder zurück, da wäre es mit unserer Zeit doch zu knapp geworden, ein gutes Plätzchen zum übernachten hatten wir noch nicht,




so warfen wir nur einen Blick von Steilküste zu Steilküste und fuhren weiter.











Wir blieben auf der Küstemstraße ,kamen durch Sables-d´Or - ein trefflicher Name für den Ort. Ein ewig langer, goldgelber Strand ist hier die Gewähr für eine erfolgreiche Saison. Aber auch hier macht das lange Feiertagswochenende jeden Versuch einen Parkplatz zu finden zu nichte.

Wir folgten der D 786 weiter bis Hilion, da hier ein sehr schöner Stellplatz sein soll, der war allerdings schon belegt - Zigeuner fanden hier nicht nur ein Nachtquartier.

Moncontour, ein mittelalterliches Städtchen, besitzt auch einen Campingplatz mit Stellplatzpreisen.

Dort lagerten wir uns ein und nutzten die neuen komfortablen Anlagen zur ausgiebigen Körperpflege.

Am nächsten Tag schlenderten wir bei Sonnenschein durch das Städtchen :










Das rote Auto stört, aber fast wie im Mittelalter, oder ? na ja nicht ganz........








 


Auch die Kirchenfenster sind überaus sehenswert!!

 












Das hat uns alles sehr sehr gut gefallen, Moncontour wir kommen wieder!




Am Lac de Guerlédan liegt ein Freiluftmuseum der besonderen Art.
"Les Forges des Salles" war ein soziales Projekt des 19. Jh. Man erreicht es über Mur-de-Bretagne, muß dann allerdings nochmal den halben See umrunden.
Das Eisenerzvorkommen in dieser Gegend wollte ein Unternehmer ausbeuten und ließ sich zu diesem Zwecke hier nieder. Er benötigte dazu viele Arbeiter, angefangen von den Holzfällern und 
Köhler zur Befeuerung der Öfen. Um diese hier anzusiedeln benötigte er Häuser.
Dazu bedurfte es Maurer, Zimmerleute, Dachdecker und Schreiner. 

                                                               

So entstand eine Siedlung












mit Großküche und Kantine. Die Ehefrauen bereiteten gemeinsam das Essen für die Männer zu und abends saßen alle
zusammen im Speisesaal.







Eine Schule gab es, ebenso eine Kapelle.



Machen wir einen Rundgang




























Natürlich gab es auch Stallungen
für das Vieh und die Hühner

sowie eine Apfelpresse für Saft und Cidre.










Die Arbeiter-Reihenhäuser erinnern
an England.









Das waren die Quartiere für die Angestellten,
Vorarbeiter und Meister.









Und das Herrenhaus.




Bis zu 100 Personen lebten in diesem Dorf.
Mit den auswärtigen Arbeiten haben wohl so um die 300 Menschen hier gearbeitet.
Die Nachfahren des Gründers leben noch heute hier.


Nach diesem Abstecher ins Inland trieb es uns wieder zurück ans Meer, also nach Norden
über St. Brieuc. Auf dem Weg zu dem Stellplatz in Palus-Plage wurden wir  bereits
in Tréveneuc fündig.
Der große Parkplatz vor einem Ausflugslokal hatte noch genügend freie Plätze, dort stellten wir uns vorne in die erste Reihe mit Blick über die Bucht.





In der Ferienzeit brummt hier bestimmt der Bär, aber Anfang Mai kann man auf solchen Plätzen getrost über Nacht stehen, wir jedenfalls waren alleine mit uns und der Natur. Erst am nächsten Morgen, so gegen 10 Uhr, bevölkerte sich der Platz erwas. Ein ruhiger sonniger Morgen






Wir folgten dann weiter der Küstenstraße, durch Bréhec, Richtung Paimpol. Einige Kilometer vor der Stadt liegt die im 13. Jh. errichtete Prämonstratienser Abtei von Beauport.




Meist stehen nur noch die Aussenmauern, sie zu durchstreifen ist interessant und erholsam zugleich.











 















Von Anfang des 13.Jh. bis Ende des 18.Jh. wurde diese Abtei bewohnt und bewirtschaftet. Dann verfiel sie langsam, zum Teil wurde sie auch geplündert. Erst in der Mitte des 19. Jh. kam sie unter Denkmalschutz und wurde restauriert. Der Ort strahlt sehr viel Ruhe aus.

Wir blieben auf der D 786, der Küstenstraße bis wir Paimpol erreicht haben. Schon die Straße dahin erlaubt immer wieder schöne Blicke von der Steilküste hinunter zum Meer. 
Das Städtchen selbst ist mittelalterlich


 

die Promenade an der Marina mit Cafés und Bistros lädt zum Verweilen ein.


Da der Ort sogar 2 Stellplätze aufzuweisen hat, blieben wir auch über Nacht.


Weiter geht die Fahrt. Über den Mündungstrichter des Trieux und später des Jaundy, an Tréguier vorbei, dann Richtung Norden, haben wir von der Straße herab herrliche Ausblicke.

  





Unter uns verläuft der "Sentier des Douaniers",
früher von Zöllnern heute eher von Wanderern
genutzt.
Nicht weit entfernt liegt Ploumanac´h mit dem Naturschutzgebiet Sept Íles.





Bevor man den Ort erreicht kommt man zu einer Ausstellung von Skulpturen aus dem dortigen roten Granit.
Folgt uns zur Besichtigung



 













Bald erreichten wir auch die Marina    
des Ortes, von der ein malerischer
Wanderweg unter Pinien beginnt,





der am Cháteau Costaérès, das auf einer Insel vor der Küste liegt, vorbeiführt.












Zum Touristenmagnet machten den Weg die vielen bizarren Felsformationen, in denen Phantasievolle die unterschiedlichsten Figuren
entdecken können.














Diese Figur ist nicht aus Stein !










Hinter Ploumanac´h fuhren wir zurück auf die D 788 und auf dieser weiter nach Tregastel und Trebeurden. Hinter Lannion überquerten wir den Léguer. Zurück ans Meer kamen wir bei
St.-Michel-en-Gréve. Hier gibt es zwar einen Stellplatz im Ort, aber wir fanden etwas
besseres - einen Parkplatz hinter dem Ort und über dem Meer.






Die Fischerboote warten auf die Flut,






wir genossen den lauen Abend,







die Kanufahrer haben einen langen Weg zum Wasser.












Am nächstenMorgen hat  sich das Bassin wieder mit Wasser gefüllt. Wir brachen auf und steuerten, der Küstenstraße folgend, Morlaix an.


 


Die Stadt ist durch einen langen Kanal mit der Bucht "Riviére de Morlaix" verbunden.
Schon als wir von Norden kommend, uns auf der Ostseite des Kanals der Stadt
näherten, fiel uns der rege Bootsverkehr auf. Die Stadt richtete an diesen Tagen
eine Regatta aus, an der wohl alle Boote der Gegend und Umgegend teilnahmen.


In der Stadt herrschte ein wahrer Rummel und so nutzten wir die erstem Gelegenheit den Kanal zu überqueren und nun an der Westseite nach Norden zu fahren bis Carantec.








Der Ort hat zwei Stellplätze mit jeweils viel Platz, nahe am schönen Strand mit feinem weißen Sand,




 


der keine 100 m weit von unserem Bus entfernt war.

In einem der Restaurants an der Promenade haben wir im Abendsonnenschein mit Blick auf Meer und Fischerboote die Meeresfrüchte
genossen.










In Carantec, das auf dem Hügel liegt, war am nächsten Morgen Markt. Angeboten wurden Agrarprodukte aus der Region die wir zu Hause so ohne weiteres nicht bekommen.
Bei den haltbaren Angeboten haben wir schon mal einiges in unserem Bus "eingekellert".
Vom Ortskern aus verläuft ein schöner Rundweg zum Meer zurück.
 










Am Cap Roscoft vorbei, bogen wir bei St.Pol-de-Leon nach Westen ab, wieder über kleine Nebenstraßen in Küstennähe, erreichten wir nach Portsall den Stellplatz in Lampaul-Plourazel,










von dem aus wir einen schönen Blick auf das Abendrot über dem Meer hatten,












mit anschließendem flammenden Sonnenuntergang!









Am nächsten Tag machten wir nur einen kleinen Hupfer und landeten in
La Conquet auf dem CP Les Blances Sablous.






Ein Platz mit großen Stellplätzen, die von hohen Hecken und Büschen umrundet sind, sehr gemütlich, hier kann man es einige Tage aushalten und relaxen, Strand und Meer sind auch nicht weit.





An einem der nächste Morgen allerdings: neblig, nieslig und kalt!


Wir entschlossen uns, die Bretagne-Fahrt im Herbst fortzusezen.












Am gleichen Tag noch erreichten wir hinter Paris den Stellplatz vom Beginn unserer Reise in Esternay, diesmal trocken und sonnig.  








Am 16.05. wieder zu Hause in Alsbach.












1 Kommentar:

  1. Hehe, "La Motte-Tilly" war sicherlich eins dieser Schlösser/Landsitze in denen die Sansculotten die Besitzurkunden der hohen Herren verbrannt haben.

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